Exkursion der Klasse 9b nach Neuengamme

Anlässlich des Holocaust-Gedenktags hat die Klasse 9b am 27. Januar 2020 eine Exkursion zu der KZ-Gedenkstätte Neuengamme gemacht. Dabei waren begleitende Lehrkräfte Frau Wüpper und Herr Licht.

Die KZ-Gedenkstätte Neuengamme ist ein Lernort von internationaler Bedeutung, in dem die Schülerinnen und Schüler, sowie Lehrer, sich mit einem wichtigen Thema der deutschen Geschichte auseinandersetzen konnten.

Foto: KZ-Gedenkstätte Neuengamme (ÖA)

Während des Aufenthalts wurde die Klasse von einem Mitarbeiter über das weitläufige Gelände geführt. Dabei wurde berichtet, wie die Häftlinge zur damaligen Zeit (sie wurden während der NS-Zeit 1938–1945 dort inhaftiert) unter katastrophalen Bedingungen lebten und schwerste körperliche Arbeit verrichten mussten. Nach einiger Zeit in der Kälte durften sich sowohl die Schülerinnen und Schüler als auch die Lehrkräfte in einem noch bestehenden Gebäude aus der NS-Zeit ein Bild davon machen, welches Ausmaß der Holocaust wirklich hatte und natürlich, welche Rolle das Konzentrationslager Neuengamme hierbei spielte. In dem Konzentrationslager waren insgesamt etwa 100.000 Menschen eingewiesen, die dort Zwangsarbeit verrichten mussten. Sie wurden aus politischen oder rassistischen Gründen inhaftiert – unter ihnen Menschen aus Deutschland und allen möglichen Ländern Europas oder der Sowjetunion, die aufgrund ihrer jüdischen Abstammung, oder ihrer politischen Überzeugung eingesperrt wurden, auch Homosexuelle gehörten zu den Opfern.

Viele Schüler*innen empfanden die individuellen Lebensgeschichten, die dort ausgestellt waren, als besonders beeindruckend. Sie erzählten von den verschiedensten Menschen mit sehr unterschiedlichen Vorgeschichten und Erfahrungen, die jede für sich genommen einzigartig war. Zum Abschluss hat die Gruppe das Haus des Gedenkens besucht. Dort waren die Namen der nachweislich identifizierten Todesopfer (23.394 Namen von mindestens 42.900 Opfern) im sogenannten Totenbuch des KZ Neuengamme verewigt worden. Durch die harten Lebens- und Arbeitsbedingungen in Neuengamme waren viele Häftlinge schon nach kurzer Zeit geschwächt und starben an Krankheiten, Unterernährung und den Folgen der Misshandlungen. Dies verdeutlichte uns erneut das Ausmaß des Holocaust.

Die Resonanz bezüglich der Exkursion war überwiegend positiv, da viele den Besuch als höchst interessant empfanden – aber auch als sehr erschreckend wahrnahmen. Man konnte eigenständig Entdeckungen machen und so mehr über die Geschichte lernen. Zu erwähnen ist jedoch auch, dass einigen der realistische Bezug zur damaligen Zeit dadurch etwas gefehlt hat, dass das Gelände und die Gebäude 1948-2006 von der Stadt Hamburg mit zwei Gefängnissen für den Strafvollzug genutzt wurden und somit nicht mehr ganz dem Zustand aus der NS-Zeit entsprachen.  Dennoch war es eine lehrreiche Exkursion.

Weitere Infos unter: https://www.kz-gedenkstaette-neuengamme.de.

Ein Bericht von: Leticia Rau, 9b.