Kunstprojekt der QI: Schriftdesign für das Elisabeth-Selbert-Zimmer im Glinder Bürgerhaus

Im vergangenen Jahr haben das Glinder Frauenforum und die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Glinde bereits drei Straßen umbenannt, damit auf die Unterrepräsentanz von Frauen bei der Benennung von Straßen, Gebäuden, Plätzen und ähnlichem aufmerksam gemacht wird. Die Stadt Glinde möchte des Weiteren diese Umbenennungen solange fortführen, bis ein Gleichgewicht von Frauen- und Männernamen besteht. In diesem Sinne ist die neu sanierte Sporthalle nun das Gertrud-Kille-Sportforum, und das Sitzungszimmer im Bürgerhaus am Markt wird zukünftig Elisabeth-Selbert-Zimmer heißen. Wir, der Kunstkurs des Q1 Jahrgangs von Frau Cenet, wurden gefragt, ob wir uns vorstellen können, bei der Umsetzung zu helfen, indem wir Plakate mit dem Schriftzug des Namens der Frauenrechtlerin entwerfen.

Nachdem wir zugestimmt haben, hat unser enger Zeitplan für die Fertigstellung der Entwürfe begonnen. Ziel sollte es sein, in Gruppen so viele unterschiedliche Entwürfe für ein Schriftdesign zu kreieren, von denen am Ende einer an der Wand des Sitzungssaales hängen wird. Es sind sieben Entwürfe entstanden, die wir am 8. März zum internationalen Tag der Frauen im Sitzungszimmer vor Publikum vorgestellt haben. Dort hat eine Veranstaltung anlässlich des Weltfrauentags stattgefunden. Jedoch steht die Entscheidung der Jury noch aus, welche der Entwürfe umgesetzt werden soll.

 

Doch bevor wir mit der Kreativität beginnen konnten, haben wir uns zunächst mit der Typografie an sich beschäftigt und uns mit der Biografie von Elisabeth Selbert auseinandergesetzt. Dies war vorab sehr hilfreich, denn so war es uns möglich, passende Ideen zu entwerfen.

Die „Mutter des Grundgesetzes“ wurde als Elisabeth Rohde 1896 in Kassel geboren. Nach der Heirat mit dem SPD Politiker Adam Selbert und der Geburt ihrer zwei Söhne, studierte sie Jura, begann, als Anwältin zu arbeiten und engagierte sich in der SPD für Frauenrechte.

“Eine Sternstunde meines Lebens”, nennt Elisabeth Selbert später den Moment, als am 23. Mai 1949 der Satz “Männer und Frauen sind gleichberechtigt” als Artikel 3, Absatz 2 ins Grundgesetz aufgenommen wird. Was wir heute selbstverständlich finden, das verdanken wir der Abgeordneten und Juristin Elisabeth Selbert.

Artikel von Carolin Hartmann

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