Reisetagebuch von der Austauschfahrt nach China

Die Schülerinnen und Schüler, die das Fach Chinesisch als dritte Fremdsprache in der Profiloberstufe gewählt haben, können an einer zweiwöchigen Austauschfahrt zu unserer chinesischen Partnerschule, der Hangzhou Entel Foreign Language School in der Provinz Zhejiang (Partnerprovinz Schleswig-Holsteins), teilnehmen. Eine Schülerin der QI hat ein Reisetagebuch geschrieben und möchte ihre Erfahrungen teilen.

Tagesbericht  1. Tag – Hamburg/Suzhou

Um 13 Uhr haben wir uns am Hamburger Flughafen getroffen, weil um 15 Uhr der Flug nach Amsterdam startete. Dieser hatte jedoch 35 Minuten Verspätung, sodass wir erst um 16:45 Uhr in Amsterdam angekommen sind. Das Umsteigen war sehr knapp, weil wir noch zum anderen Ende des Flughafens mussten und die Passkontrollen uns aufgehalten haben. Als wir endlich im Flugzeug waren, hat dieses noch ca. eine Stunde vor dem Abflug nach China gewartet. Unter Berücksichtigung der sechs Stunden Zeitverschiebung, sind wir um 11 Uhr in China angekommen. Während des Fluges konnten einige schlafen, andere eher weniger. Einer der Gründe dafür waren auch die unbequemen Sitze. Das Essen im Flugzeug war in Ordnung.

Nach Ankunft haben wir am Flughafen unseren Reiseführer getroffen. Er begleitete uns zu einem großen und bequemen Bus, mit dem wir von Shanghai nach Suzhou gefahren sind. Die Busfahrt dauerte zwei bis drei Stunden. Bei der Busfahrt sind mehrere ungewohnte Dinge aufgefallen. Die Städte waren viel größer als in Deutschland. So sind auch die Straßen viel breiter und unübersichtlicher. Dazu war der Verkehr im Vergleich recht unorganisiert und es wurde viel gehupt. Es waren auch viele Chinesen am Handy. Es fuhren viele alte, vor allem rote Lastwagen auf der Straße und im ländlichen Gebiet gab es Felder und Plantagen zu sehen. Die Autobahn war von blühenden Büschen umgeben. Nach Ankunft in Suzhou waren wir im Garten des Netzmeisters (diese Gartenanlage gehört zum UNESCO- Weltkulturerbe). Es war sehr warm und schwül. Daraufhin sind wir essen gegangen, es schmeckte sehr ungewohnt und scharf. Erst am Abend konnten wir endlich – erschöpft von der langen Anreise –  in das Hotel Jinjian gehen.

Tagesbericht 2. Tag – Suzhou/Hangzhou

Am Morgen nach dem Frühstück haben wir das Hotel mit unserem ganzen Gepäck verlassen. Anschließend sind wir mit unserem Reiseführer Wei zum Stadttor Panmen der Stadt Suzhou gefahren. Dort haben wir uns dann das Gelände, mit dem am Eingang stehenden begehbaren Turm, dem mittig liegenden See und das sich weiter hinten befindliche Stadttor angeschaut. Die Luft war sehr warm und der Himmel bedeckt, sodass es sehr anstrengend war und man leicht ins Schwitzen kam. Trotzdem war es sehr schön auf dem Gelände. Das Stadttor Panmen besteht aus einem Land- und einem Wassertor. Nachdem wir die Besichtigung beendet hatten, sind wir in die Altstadt Suzhous gefahren, um Mittag zu essen. Dies war das gleiche Restaurant, in dem wir am Tag zuvor bereits z

Foto: A. Baesel

u Abend gegessen hatten. Danach ging es mit dem Bus weiter zu unserer Partnerschule, welche sich in Hangzhou befindet. Hangzhou ist eine Stadt mit neun Mio. Einwohnern und liegt südlich von Shanghai. Suzhou liegt nördlich. Die Fahrt dauerte daher zwei  Stunden. Als wir im Internat angekommen waren, gab es zunächst Abendessen in der Cafeteria. Anschließend durften wir auf unsere Zimmer, um uns von dem Tag zu erholen. Jedoch haben wir uns noch den Campus der Schule angeschaut. Unter anderem den Sportplatz und den kleinen Einkaufsladen. Schließlich war danach für uns der Tag vorbei und wir sind schlafen gegangen.

Tagesbericht 3. Tag – Hangzhou

Am Vormittag besuchten wir zuerst eine Deutschklasse und anschließend eine Englischklasse, an deren Unterricht wir teilnahmen. Anschließend bekamen wir von einem Sportlehrer einige Schritte des Tai Chi und eine Abfolge einiger Wushu (Kampfkunst) Schritte gezeigt und übten diese. Nach dem Mittagessen fuhren wir gemeinsam mit einer Deutschlehrerin und einem Schüler in die Stadt Hangzhou. Dort machten wir zunächst eine Bootsfahrt auf dem Kaiserkanal und besuchten die Museumsinsel. Nachdem wir das Fächermuseum besucht hatten, bekamen wir ein wenig Zeit, um uns in Kleingruppen frei auf der Insel zu bewegen und eigene Eindrücke zu sammeln. Von der Museumsinsel ging es anschließend mit dem Bus in die Altstadt für einen kleinen Bummel und ein gemeinsames Abendessen. Am Ende des Tages schauten wir uns die Lichtshow der Stadt an den Fassaden der Neustadt Hangzhous an. Danach fuhren wir gemeinsam zurück zur Schule.

Tagesbericht 4. Tag – Hangzhou

Der nächste Tag unserer Reise startete mit einem ruhigen Frühstück. Später trafen wir uns gemeinsam im Konferenzraum der Schule, um die übrigen Präsentationen der Sehenswürdigkeiten vorzustellen. Nach dem Mittagessen fand ein erstes Treffen mit den Gastschülern und -schülerinnen statt, bevor wir eine Einführung in den chinesischen Scherenschnitt bekamen, woraufhin wir gemeinsam in der Cafeteria Jiaozi und Zongzi kochten. Danach wurde uns die Technik-/ Informatik AG der Schule vorgestellt und wir bekamen einen kurzen Einblick in den Kurs. Nach dem Abendessen machten wir noch gemeinsam einen Abendspaziergang durch den nahegelegenen Vorort und schauten uns eine Tanzgruppen auf der Straße an.

 

Tagesbericht 5. Tag – Hangzhou

Am Donnerstag, den 13.6. waren wir in der Entel Foreign Language School in Hangzhou. Wir hatten einen richtigen Unterrichtstag und durften die Schüler und Schülerinnen in ihrem Alltag begleiten. Zunächst hatten wir Mathematik, danach Englisch und Chemie. Bei einigen bestand noch Interesse an Tai Chi, die daher den Kunstunterricht ausfallen ließen. Nach dem Mittagessen war ein Rugby-Spiel auf dem schuleigenen Sportplatz geplant, jedoch musste es aufgrund des schlechten Wetters abgesagt werden. In den letzten zwei Stunden hatten wir Deutsch und die Gelegenheit, uns noch einmal mit den Schülern auszutauschen.

 

Tagesbericht 5.-8. Tag – Hangzhou/Gastfamilien (Freitag-Sonntag)

An diesem Tag ist jeder über das Wochenende zu seiner Gastfamilie gefahren und hat seine eigenen und individuellen Erfahrungen gesammelt.

Kayan war bei Ken: Er war letztes Jahr schon in Deutschland und ist sogar auf unserer Schule gewesen, daher kannte ich ihn schon. Am ersten Tag sind wir in die Mall gegangen und haben in einem Restaurant gegessen. Danach sind wir am Meer entlang gelaufen. Am nächsten Tag waren wir am Westsee und haben uns von früh morgens bis mittags dort aufgehalten. Danach sind wir wieder in einem Restaurant chinesisch essen gegangen und abends waren wir mit seinen Freunden Basketball spielen. Am Sonntagnachmittag ging es dann zurück in die Schule.

 

Tagesbericht 9. Tag – Shanghai

Wir haben die erste Nacht im Hotel Jinjiang Inn in Shanghai gut überstanden. Das Frühstück war um 9 Uhr. Da Kjell verschlafen hat, sind wir nicht um 10 Uhr, sondern um 10:10 Uhr mit dem Reisebus losgefahren. Um 10:50 haben wir das German Center erreicht. Dort wurden wir nett von dem Leiter des Centers empfangen. Er hat uns einen lockeren Vortrag über China und die Wirtschaft gehalten. Das war sehr interessant und es hat unseren Blick auf China verändert und zum Denken angeregt. Gegen 13 Uhr durften wir im hauseigene Restaurant alles bestellen, was wir wollten! Das haben wir uns nicht zweimal sagen lassen und uns direkt Trüffelpommes, Pasta, Burger, frische Säfte und Softdrinks bestellt. Das Essen war sehr gut und es gab roséfarbenes Besteck. Wir haben uns richtig zuhause gefühlt. Um 14:30 sind wir zum Jin Mao Tower weitergefahren. Ankunft um 15 Uhr, dann mit dem Aufzug hoch in den 88. Stock. Von oben hatte man einen tollen Blick über Shanghai, deshalb haben wir alle viele Fotos gemacht. Wieder unten angekommen ging es gleich weiter und wir sind zum Bund gefahren. Der Bund ist Shanghais Skyline und ein super Fotopoint. Am Fluss sind wir entlang der Promenade gegangen und später von Wei in eine riesige Einkaufsstraße geführt worden. Dort hatten wir eine Stunde Zeit, uns ein bisschen umzuschauen, bis wir dann gegen 18:30 abendessen waren. Es gab viele verschiedene Gerichte und alle sind satt geworden. Das Essen war wieder sehr gut und wir haben viel gelacht. Danach sind wir ein bisschen durch Shanghai gebummelt und haben den Bund bei Nacht betrachtet. Ein 30-minütiger Spaziergang durch Shanghai führte uns zum Hotel und einige sind noch zu Starbucks und in Supermärkte für Snacks und Drinks gegangen.

Tagesbericht 10. Tag – Shanghai

Heute haben wir das Seidenmuseum in Shanghai besucht, wo man den Prozess des Seidenspinnens beobachten konnte und mehr über den Lebenszyklus von Seidenraupen gelernt hat. Danach konnten wir uns im Museumsshop Seidenprodukte kaufen. Nach dem Museum haben wir uns zwei alte, aber teilweise schon wieder renovierte Viertel angeschaut. Einmal Tianzifang, ein altes chinesisches Viertel, und Xintiandi, ein altes französisches Viertel aus der Kolonialzeit, welches luxuriöser wirkte. Am Nachmittag hatten wir dann noch nach dem Essen Freizeit, in der wir uns aufgeteilt haben und unter anderem das Museum der Stadtentwicklung und die Teestadt besucht haben, aber auch shoppen waren.

Tagesbericht 11. Tag – Shanghai/Peking

Tag 11 der Reise begann um 10 Uhr mit dem Auschecken aus dem Hotel in Shanghai. Der Vormittag wurde mit der Besichtigung und einer anschließenden Teeverkostung in der Altstadt von Shanghai verbracht. Das Teehaus stellte zahlreiche Tee

s und deren verschiedenen Zubereitungen vor. Im Anschluss konnten diese Tees sowie das passende Zubehör ebenfalls im Teehaus gekauft werden. Das Mittagessen waren Nudelsuppen, die wir uns in einem Restaurant selbst zusammenstellen konnten. Im Anschluss haben wir das jüdische Flüchtlingsmuseum besucht. Das Museum stellt die Geschichte, wie jüdische Flüchtlinge Schutz suchend nach China kamen und die Entstehung jüdischer Ghettos in Shanghai dar. Zudem wurden persönliche Geschichten und Interviews zur Verdeutlichung präsentiert. Nach der Besichtigung mussten wir uns dann von Wei verabschieden, da es zum Bahnhof ging. Um 18 Uhr fuhr der Nachtzug nach Peking ab und eine sehr lustige Zugfahrt begann.

 

Tagesbericht 12. Tag – Peking

Nach einer sehr dreckigen und schwer zu überstehenden, aber auch lustigen Zugfahrt, sind wir am Donnerstag um halb 11 am Bahnhof in Beijing angekommen. Dort haben wir die Reiseleiterin getroffen und sind zum Tian‘anmen Platz gefahren. Danach haben wir uns die verbotene Stadt angeguckt und sind im Anschluss Mittagessen gegangen. Da wir alle müde waren, sind wir dann ins Hotel gefahren und hatten den restlichen Tag Freizeit.

Tagesbericht 13. Tag – Peking

Heute, am 21.06., sind wir mit einem super leckeren und vielfältigen Frühstück in den Tag gestartet. Wir sind ungefähr zwei Stunden in die Berge gefahren und dort mit einem Sessellift weiter auf die chinesische Mauer. Nachdem wir viele Bilder gemacht haben, sind wir durch eine Sommerrodelbahn wieder zum Bus gekommen. Das hat sehr viel Spaß gemacht! Im Anschluss haben wir uns an einem Mittagsbuffet satt gegessen und einige haben noch Souvenirs gekauft. Nach einer „Harmoniepause“ sind wir dann zu den Ming Gräbern gefahren, da gab es jedoch nicht so viel zu entdecken. Nach einem kleinen Spaziergang auf dem Seelenweg ging es zurück ins Hotel. Dort sind alle essen gegangen und anschließend haben wir uns noch getroffen, um den Abend miteinander zu verbringen. Am Ende des Tages sind wir dann alle müde ins Bett gefallen.

Tagesbericht 14. Tag – Peking

An unserem letzten Tag haben wir das Künstlerviertel von Peking angeschaut, dort gab es viele schöne Wände, die bemalt wurden und andere coole Kunstdarstellungen. Außerdem gab es einige kleine Läden, in denen fast alle ein paar Sachen, z.B. künstlerische Handyhüllen oder Taschen, gekauft haben. Danach haben wir noch das alte Viertel Hutong besichtigt, welches auch sehr schön war. Zum Abschluss sind wir dann nachmittags noch zum Himmelstempel gefahren, den man auf jeden Fall mal gesehen haben muss, da dieser sehr bunt und schön ist.

 

Tagesbericht 15. Tag – Peking/Hamburg

Heute sind wir sehr früh morgens im Hotel aufgebrochen und zum Flughafen von Peking gefahren. Dort haben wir dann unseren Flug nach Paris genommen. Und nach etwas Aufenthalt in Paris sind wir nach einem kurzen Flug endlich in Hamburg angekommen, wo unsere Familien uns schon erwarteten. Dort endete unsere schöne Reise, an die wir noch oft zurückdenken werden.

Bericht: Annabel Baesel.

Mit dabei waren:

  • Aus der Ql : Emily Janusch, Carolin Hartmann, Pauline Koch & Annabel Baesel
  • Aus der Qll: Melissa Baesel, Anabel Falbe, Ronja Meissner, Kayan Hofyani, Kjell Rosenow & Rainer Rawe
  • Lehrer: Frau Hack & Herr Mannheimer