Philosophie

„Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“

Immanuel Kant

Zeichnung unserer ehemaligen Schülerin Maja Lenz zum Thema Philosophie.

Der Philosophieunterricht gibt Raum für Nachdenklichkeit, so dass sich die Schülerinnen und Schüler reflektiert mit der sie umgebenden Welt auseinandersetzen. Er stellt eine Möglichkeit dar, sich im Denken und Handeln zu orientieren und so ein mündiger Mensch zu werden. Im Philosophieunterricht soll gelernt werden, selbst zu denken, folgerichtig zu denken, sich in andere Menschen und deren Denkweisen hineinzuversetzen, sich zu behaupten, andere Meinungen zu hinterfragen sowie sich vom eigenen Denken zum Handeln bestimmen zu lassen. Im Unterschied zur Religion geht es der Philosophie darum, mithilfe der eigenen Urteilskraft zu Schlüssen zu kommen, anstatt sich auf religiöse Autoritäten zu berufen.

Zu philosophieren bedeutet zu fragen: nach Bedeutungen (Was ist …?), nach Gründen (Warum …?) und nach Folgen (Was wäre, wenn …?). Philosophische Fragen sind dadurch gekennzeichnet, dass keine allgemeingültige Antwort, die von allen unhinterfragt akzeptiert werden muss, gegeben werden kann. Zu philosophieren bedeutet aber nicht nur zu fragen, sondern auch Antworten zu suchen, beispielsweise in der Auseinandersetzung mit der philosophischen Tradition, und diese Antworten zu begründen.

Schaubild von Schülerinnen und Schülern der Oberstufe zum Thema Metaphysik.

Philosophische Fragen sind z. B.:

• Warum ist Ehrlichkeit wichtig?
• Was kommt nach dem Tod?
• Warum brauchen wir Regeln?
• Ist der Mensch frei?
• Wie kommt die Welt in unseren Kopf?
• Was ist Zeit?

Dabei richtet sich der Philosophieunterricht hinsichtlich der Themen und Problemstellungen an den vier Kant’schen Fragen aus.

Was kann ich wissen?
Der erkenntnistheoretische Reflexionsbereich beschäftigt sich damit, was der Mensch mithilfe seiner Erkenntnismöglichkeiten sicher wissen kann und wie er damit umgeht.

Was soll ich tun?
Das Fragen nach Werten, an welchen der Mensch sein Handeln und Leben mit anderen ausrichten soll, und deren Begründung stehen in der Ethik im Mittelpunkt.

Was darf ich hoffen?
Die Metaphysik bietet Orientierungsmöglichkeiten hinsichtlich der Fragen, die wir Menschen mit unseren Erkenntnismöglichkeiten nicht abschließend beantworten können, z. B. die Frage nach Gott, dem Sinn des Lebens, dem Tod.

Was ist der Mensch?
In der Anthropologie geht es um den Menschen, was ihn ausmacht, von anderen unterscheidet und wo seine Möglichkeiten und Grenzen liegen, beispielsweise um die Frage nach der Identität oder den Unterschied zwischen Mensch und Tier.

Fachanforderungen und Fachcurriculum

Die Fachschaft Philosophie sieht die Schulung der Urteilskraft als vorrangiges Ziel des Unterrichts an. Entsprechend werden die philosophischen Kompetenzen Argumentieren und Urteilen in allen Jahrgängen vornehmlich angestrebt. Die weiteren Hauptkompetenzen, Wahrnehmen, Deuten und Darstellen, nehmen je nach Unterrichtsinhalt und Jahrgang unterschiedlich großen Raum ein.

Was das Potenzial für „digitale Bildung“ angeht, kann der Philosophieunterricht nicht nur verschiedene digitale Kompetenzen ausbilden, sondern bewertet als Reflexionswissenschaft auch den Einsatz von Medien grundsätzlich sowie speziell im Unterricht auf einer Metaebene. Hier gibt es Bezüge zu dem schulinternen Präventionskonzept.

Die Lerninhalte, die für die verschiedenen Jahrgangsstufen im Fachcurriculum aufgeführt sind, haben exemplarischen Charakter. Denn die Kompetenzen können anhand unterschiedlicher Inhalte erreicht werden. Daher ist es sinnvoll, dass die Lehrkräfte in dem von den Fachanforderungen gesteckten Rahmen pädagogische Entscheidungen über die Schwerpunktsetzung treffen, beispielsweise im Hinblick auf die jeweilige Lerngruppe und ihre Lebenswelt.

Im Fach Philosophie sind laut Fachanforderungen für die Sekundarstufe I keine Leistungsnachweise in Form von Klassenarbeiten vorgesehen. Die Noten werden anhand der Unterrichtsbeiträge kriteriengeleitet gebildet. Die Kriterien für die Beurteilung der Unterrichtsbeiträge werden den Schülerinnen und Schülern zu Beginn des Schuljahres offengelegt. Beispiele für Unterrichtsbeiträge sind Beiträge in Partner-, Gruppen- und Unterrichtsgesprächen, schriftliche Ergebnisse aus Arbeitsaufträgen, Projektaufträge und Präsentationen, szenische und bildnerische Darstellungen, Arbeitsmappen und Tests.
In der Sekundarstufe II ist ein Leistungsnachweis (Klausur bzw. Ersatzleistung) pro Halbjahr vorgesehen.

Die Fachanforderungen für das Fach Philosophie können auf der Seite des Landes Schleswig-Holstein aufgerufen werden.

Das aktuelle Fachcurriculum als PDF:

Fachcurricula_Website_Philosophie