子日:学而时习之,不亦说乎
Der Meister sprach: Lernen und es immer wieder üben – ist das nicht auch eine Freude?
Konfuzius
Allgemeines
Mit dem Eingang in die Oberstufe können die Schülerinnen und Schüler in der Einführungsphase mit Chinesisch als neuer Fremdsprache beginnen. Das Fach kann als 3./4. oder (neue) 2. Fremdsprache profilübergreifend belegt werden. Bis zum Abitur ist das Niveau B1/A2 (mündlich/schriftlich) erreichbar. Ergänzend zum Erwerb der sprachlichen Kompetenzen werden landeskundliche und interkulturelle Kenntnisse vermittelt.
Zur Vertiefung und praktischen Erprobung besteht die Möglichkeit, während der Qualifikationsphase an einer zweiwöchigen Austauschfahrt zu unserer chinesischen Partnerschule, der Hangzhou Entel Foreign Language School in der Provinz Zhejiang (Partnerprovinz Schleswig-Holsteins), teilzunehmen. Auch ein längerfristiger Aufenthalt dort ist möglich.
Über den schulischen Rahmen hinaus besteht auch die Gelegenheit, die “Zertifikatsprüfung des modernen Hochchinesisch” (汉语水平考试, HSK) auf den Stufen A1 oder A2 abzulegen, die international anerkannt ist, vergleichbar mit den Prüfungen für das Cambridge-Certificate oder Delf. Bei besonderem Engagement und überdurchschnittlichen Leistungen wird die Teilnahme am internationalen “Chinese Bridge”-Wettbewerb angeregt und gefördert. Auch am Bundeswettbewerb Fremdsprachen kann man mit Chinesisch-Kenntnissen teilnehmen.
Fachanforderungen und Kompetenzen
1. Sprache
Nach einer gründlichen Einführung in die Phonologie anhand des Hanyu Pinyin (d.h. der latinisierten international benutzten Standardumschrift der chinesischen Hochsprache) werden den Schülern ein ca. 1.000 Einheiten umfassender Grundwortschatz sowie die grundlegenden grammatikalischen Strukturen des modernen Hochchinesisch vermittelt. Dies sollte sie in den Stand versetzen, sich bspw. während einer eigenständig durchgeführten Chinareise in Alltagssituationen bei angemessenem Sprechtempo und deutlicher Artikulation des Gesprächspartners die wesentlichen Sachverhalte von Gesprächen weitgehend zu verstehen, sich an solchen Gesprächen zu beteiligen und in bestimmten Situationen sprachlich angemessen reagieren zu können. Hierzu gehört es, Auskünfte über sich selbst und das eigene Umfeld geben zu können, notwendige Informationen einzuholen und die eigene Meinung in einfacher Weise zu äußern.
Im Rahmen einer Einführung in die Etymologie und Entwicklung der chinesischen Schrift lernen die Schüler die einzelnen Grundstricharten der chinesischen Schriftzeichen und ihre Schreibreihenfolge innerhalb des Schriftzeichens kennen. (Es werden die in der VR China seit Ende der 1950er Jahre verbindlichen so genannten Kurzzeichen gelehrt.) Die Lerner können somit auch bislang fremde Schriftzeichen nach wenigen Monaten schreiben und analysieren, d.h. Radikal (= Bedeutungshinweis) und Phonetikum voneinander unterscheiden, um so ein Wörterbuch benutzen zu können, wodurch sie in die Lage versetzt werden, auch selbstständig neue Texte bearbeiten zu können, selbst wenn ihnen Lexik und Grammatik nicht vollständig bekannt sind.
Innerhalb des Unterrichts werden den Schülern während des dreijährigen Kurses ca. 500 Schriftzeichen vermittelt, aus denen sich wiederum ca. 850 lexikalische Einheiten bilden lassen. Diese Kenntnis sollte es ihnen ermöglichen, sich bspw. auf einer Chinareise orientieren zu können. Auch die Lektüre leichterer Texte (vergleichbar dem Niveau der “Easy Reader”-Reihe) sollte möglich sein.
Mindestens 400 Schriftzeichen sollten aktiv beherrscht werden, sodass die Schüler in der Lage sind, Inhalte behandelter Texte zusammenzufassen und zu kommentieren, Fragen zu den Texten zu beantworten oder über die eigene Person, Erfahrungen oder Pläne zusammenhängend, z.B. in Form eines Briefs, zu berichten.
Damit sie den in diesem Kurs an sie gestellten Anforderungen erfolgreich begegnen können, ist es für die Schüler sehr wichtig, hinsichtlich der Lernmethodik eingewiesen und beraten zu werden. Besonders das Lernen der Schriftzeichen erfordert neben einem gewissen zeitlichen Quantum eine individuell abgestimmte Lernstrategie.
2. Landeskunde
Im Rahmen des landeskundlichen Unterrichts werden folgende Themenbereiche schwerpunktmäßig bearbeitet:
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Geschichte/Politik
Dynastiegeschichte Chinas (Chinas Selbstverständnis zur Zeit des Kaiserreichs);
Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts (Konflikte mit den europäischen Großmächten, halbkolonialer Status Chinas, Untergang des Kaiserreichs, Kriege und Bürgerkriege, Gründung der VR China, gesellschaftliche Umwälzungen und Widersprüche);
China im 21. Jahrhundert (Verhältnis zu den Nachbarstaaten (speziell Taiwanfrage), Chinas heutiges und zukünftiges globales und regionales Rollenverständnis, Fragen des Staatswesens und der Rechtsstaatlichkeit, Militärwesen)[Einklappen] -
Geografie/Wirtschaft
- grundlegende geografische Besonderheiten (Topografie, Bevölkerung, Klima, Ressourcen);
- wirtschaftliche Entwicklung im 20./21. Jahrhundert (von der sozialistischen Plan- zur Marktwirtschaft, China und chinesische Firmen als Global Player, Umweltprobleme)
[Einklappen] -
Kultur
- öffentliches Leben und Gesellschaft (Verhaltenweisen und Sitten im täglichen sozialen Umgang, Familienstrukturen, Freizeitgestaltung, Ernährungsgewohnheiten, Feiertage, Medien);
- Literatur;
- Philosophie und Religion;
- Kunst und Musik;
- Prinzipien der traditionellen Medizin
[Einklappen] -
Vorbereitung der Schüleraustauschreise
- Bildungssystem (Lebenssituation und Perspektiven Gleichaltriger);
- Portraits der Reiseziele;
- Kontraste des Alltagslebens in Deutschland und China;
- Darstellung Chinas in den deutschen Medienspoiler
[Einklappen]