Meine Klasse, die 10d, machte sich auf den Weg nach Kiel, um sich politisch weiterzubilden. Dabei führten wir ein Planspiel zur Flüchtlingspolitik durch, besuchten den Landtag und trafen sogar einen Minister. Vom 24.03 bis zum 25.03 hatten wir die Möglichkeit, politische Institutionen in Kiel zu besuchen und einen Tag selbst auszuprobieren, Entscheidungen in der Politik zu treffen.
Anreise & Planspiel

Wir trafen uns bereits um 7:45 Uhr am Bergedorfer Bahnhof, von wo aus unsere Reise nach Kiel begann. Begleitet haben uns unsere Klassenlehrerin Frau Mahncke-Wachter und Herr Fischer. Nach ca. 1 1/2 Stunden kamen wir am Kieler Hauptbahnhof an und sind mit dem Bus weiter zur Herrmann-Ehlers-Stiftung gefahren, wo wir ein Planspiel durchgeführt haben.
In diesem Planspiel ging es um die Flüchtlingspolitik der verschiedenen Länder der EU. Dabei arbeiteten wir zu zweit die Position eines Landes heraus und vertraten dieses dann bei einer Diskussionsrunde in kleinen Gruppen. Im Anschluss trafen wir uns gemeinsam und versuchten, eine Lösung zu finden. Aufgrund der unterschiedlichen Meinungen der Länder gestaltete sich dies aber schwieriger als gedacht und wir kamen zu keiner endgültigen Lösung.

Nach dem Planspiel sind wir mit Bussen nach Friedrichsort gefahren, wo unsere Unterkunft war. Ein Teil der Klasse ist dann zunächst einkaufen gegangen, während die anderen zu unserem Haus gegangen sind, das noch ca. 20 Minuten zu Fuß vom Ortskern entfernt war. Angekommen bezogen wir unsere Zimmer, wonach viele an den nahe gelegenen Strand gegangen sind. Später haben einige von uns gekocht und wir haben zusammen gegessen. Den Abend verbrachten wir in kleinen Gruppen mit Spielen, Gesprächen oder anderem.
Landtag
Am nächsten Morgen mussten wir schon früh aufstehen, um gegen 9 Uhr im Kieler Landtag zu sein. Dort angekommen saßen wir auf den Sitzen der Abgeordneten und erfuhren einige Dinge über die Geschichte des Hauses und die Aufgaben der Abgeordneten. Dabei war für uns besonders die eventuelle Wiedereinführung der Wehrpflicht von Bedeutung, die momentan eins der relevantesten Themen ist. Früher diente das Gebäude des Landtags der Marine als Akademie, was wir vorher noch nicht wussten. Überrascht hat mich persönlich der alte Plenarsaal, der im Vergleich zum heutigen aufgrund seiner Form sehr unpraktisch war. Nachdem wir uns diesen angeguckt haben, sind wir noch mit einem älteren Fahrstuhl, dem Paternoster, gefahren, was sehr viel Spaß gemacht hat.
Wirtschaftsministerium
Am späten Vormittag besuchten wir das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus. Sogar der Minister selbst, Claus Ruhe Madsen, begrüßte uns und erzählte uns ein wenig über seine Aufgaben. Diese sind beispielsweise die Verkehrspolitik, die Entwicklung der Wirtschaftsinfrastruktur und die Förderung von Innovationen. Ein konkretes Beispiel für die Verkehrspolitik wären die Teststrecken auf der A1 für LKW, die oben an einer Leitung „andocken“ und somit ähnlich wie eine Straßenbahn fahren. Dieses Projekt wurde jedoch eingestellt und wird nicht weitergeführt.
Danach bekamen wir von einem anderen Mitarbeiter eine ausführlichere Erklärung über die Hierarchie des Ministeriums und wurden mit Getränken versorgt. Außerdem wurden wir darüber aufgeklärt, dass die professionelle Arbeit im Bereich Presse und Journalismus immer wichtiger wird, gerade auch dadurch, dass Fake-News immer präsenter sind.
Freizeit in Kiel

Nachmittags hatten wir Freizeit in Kiel, wo viele essen oder shoppen gegangen sind. Unser späterer Treffpunkt war der Bahnhof, in dem wir unser Gepäck vorher eingeschlossen hatten. Gegen 17:50 Uhr kamen wir wieder in Bergedorf an, wo unser Ausflug endete.
Für uns als Klasse war es interessant, etwas über Politik in unserer Landeshauptstadt zu lernen und außerdem in einem Planspiel selbst die Position eines Landes zu vertreten. Insgesamt lässt sich also sagen, dass diese kurze Reise uns politisch weiterbildete und wir einen guten Einblick in das bekamen, was wir bereits im Unterricht gelernt haben.
Beitrag von Samia Liencke 10d