Du warst ja in den USA – wann genau war denn das und vor allem wo?
Das war im Schuljahr 2015/16 in Arizona – in der Nähe von Phoenix und für elf Monate.
Aus welchem Grund hast du dich dazu entschieden, ein Auslandsjahr zu machen, beziehungsweise warum speziell in Amerika?
Hauptsächlich, weil man durch so ein Auslandsjahr total viel Neues kennenlernen kann. Außerdem ist es einfach eine unfassbar große Chance, das Englisch zu verbessern.
Was Amerika betrifft, wollte ich zuerst eigentlich nach Irland, aber letztendlich habe ich mich eben für die USA entschieden, auch wegen des großen Familiensinns dort, welcher mir ziemlich wichtig ist.
Und wie lief es mit der Verständigung?
Echt gut, und die hat sich gegen Ende hin, glaube ich, echt verbessert. Am Anfang haben mir ziemlich viele gesagt, dass ich einen deutschen Akzent habe, aber das wurde mit der Zeit ebenfalls immer weniger. Die erste Woche war allerdings ziemlich hart. Zum einen wegen der Sprache, aber auch auf Grund der Zeitverschiebung.
Okay, das ist natürlich verständlich – hattest du irgendwelche besonderen Erlebnisse?
Wir sind für zwei Tage mit der Gastfamilie, also meiner Gastmutter und den sechs Gastgeschwistern, die fast alle erwachsen waren, ins Disneyland gefahren. Das war, denke ich, ein Highlight.
Und bezüglich der Schule – war das wie die typische High School in Filmen?
Nein, ehrlich gesagt gar nicht. Vielleicht lag das aber auch daran, dass ich auf einer Art Privatschule gewesen bin, die ziemlich klein war und nur 800 Schüler unterrichtet hat.
Es gab einen Dresscode, der die Farben Weiß, Blau, Rot – einfarbig – vorgeschrieben hat.
Aber dafür war der Unterricht um einiges einfacher. Zum Beispiel war für eine gute Note keine mündliche Beteiligung, wie wir sie hier kennen, notwendig, sondern es wurden regelmäßig Tests geschrieben, bei denen „karteikartenartige“ Spicker erlaubt waren.
Gibt es etwas, das du aus Deutschland vermisst hast?
Es gab in meiner Gastfamilie viel mexikanisches Essen genauso wie Fastfood. Deswegen habe ich dort am meisten das deutsche Essen vermisst. Natürlich haben mir aber auch meine Familie und Freunde gefehlt.
Mit welcher Organisation bist du denn verreist?
Die hieß AYUSA – Intrax.
Und würdest du anderen ein Auslandsjahr – jetzt unabhängig von der Organisation – im Allgemeinen empfehlen?
Ja, auf jeden Fall. Aber man sollte eine gewisse Toleranz mitbringen und damit rechnen, seine Komfortzone verlassen zu müssen. Ich beispielsweise war in einer sehr religiösen Familie und wurde somit wöchentlich mit zur Kirche genommen. Aber ich habe noch heute Kontakt mit meiner Gastfamilie und bin der Überzeugung, dass ein Auslandsjahr auf jeden Fall sinnvoll ist, wenn man bereit ist, sich auf Neues einzulassen.
Okay, vielen Dank für das Interview!