Wider das Vergessen: Holocaust-Gedenktag am 27. Januar

Am 27. Januar 1945 erreichten sowjetische Truppen das Konzentrationslager Auschwitz und befreiten rund 7000 – meist schwer kranke – Überlebende.

Das KZ und Vernichtungslager Auschwitz lag in der Nähe der Stadt Auschwitz (heute Oswiecim in Polen) und steht symbolisch für den Massenmord an europäischen Juden (hebräisch: Shoa) und für das Leid von vielen anderen Menschen, die das Nazi-Regime verfolgt hat. Insgesamt ermordeten die Nationalsozialisten in Auschwitz und im angrenzenden Birkenau zwischen 1940 und 1945 etwa 1,1 Millionen Menschen. Um an diese Geschehnisse zu erinnern, erklärte 51 Jahre später – 1996 – der damalige Bundespräsident Roman Herzog den 27. Januar zum „Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus“ und sagte:

„Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen. Es ist deshalb wichtig, nun eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt. Sie soll Trauer über Leid und Verlust ausdrücken, dem Gedenken an die Opfer gewidmet sein und jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken.“ – Roman Herzog

Er führte den Holocaust-Gedenktag ein, mit der Aufforderung an die Schulen, ihrer besonderen Verantwortung gerecht zu werden und diesen Tag durch geeignete Gestaltung zu begehen. Aus diesem Grund, um zu erinnern und nicht zu vergessen, findet auch an unserer Schule am 27.01.2020 ein Gedenktag statt, an dem die Schülerinnen und Schüler sowohl schulintern in ihren Klassen an Projekten arbeiten als auch extern an Veranstaltungen teilnehmen oder Museen besuchen werden, die mit dem Holocaust in Zusammenhang stehen, Zeitdokumente ausstellen und die damaligen Gräueltaten dokumentieren. Auf dem Programm stehen Kinofilme wie „Das Leben ist schön“ oder „Schindlers Liste“ sowie für die Jüngeren „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“, die den Holocaust aus verschiedenen Perspektiven thematisieren und es ermöglichen, anschließend darüber zu diskutieren. Andere Klassen besichtigen das ehemalige KZ Neuengamme oder analysieren ein Buch aus der Zeit des Nationalsozialismus.

Der Gedenktag ist für Schüler*innen nicht nur ein Anlass, mehr über die Opfer und Täter des Nationalsozialismus zu erfahren, sondern auch, um darüber nachzudenken, wie es überhaupt soweit kommen konnte, was Rassismus (heute noch) anrichten kann und was zum Beispiel Zivilcourage bedeutet.

Der 27. Januar etablierte sich international als Gedenktag für die Opfer des Holocaust und wurde im Jahr 2005 von der UNO übernommen. Der Gedenktag wird jedoch nicht von allen Staaten begangen.