Im Rahmen des Physikunterrichts unternahm die ehemalige Klasse Eb (jetzt QIb) am 15. Juni 2021 mit Herrn Buhrke, Herrn Buhk und Frau Wiskandt eine Exkursion zur Hamburger Sternwarte in Bergedorf. Dabei bekamen die Schüler und Schülerinnen Einblicke in die Astronomie.
Wir trafen uns morgens vor der Schule mit unseren Fahrrädern und fuhren zuerst über Straßen nach Bergedorf. Nach einer Zeit kamen wir zum Billetal und mussten uns dann sogar im unebenen Bergedorfer Gehölz anstrengen, um die steile Strecke zu bewältigen. Der restliche Weg war daraufhin sehr entspannt.
Nach unserer Ankunft bei der Sternwarte machten wir eine kurze Pause. Das Gelände ist sehr grün, ruhig gelegen und weitläufig. Anschließend begrüßte uns Herr Dr. Wolf-Dietrich Kollmann, ein Diplomphysiker mit Schwerpunkt Elementarteilchenphysik und Hobby-Astronom – der von 1989 bis zum Jahr 2007 auch als Lehrer für Physik, Mathematik und Informatik am Gymnasium Glinde tätig war. Dr. Kollmann erzählte zur Einführung etwas über die Hamburger Sternwarte und deren Geschichte.
Geschichte der Sternwarte
Die erste Sternwarte Hamburgs stand bereits im frühen 19. Jahrhundert am Baumwall.
Doch da die Luftverschmutzung in der Stadt immer extremer wurde, zog die Sternwarte weiter aus der Stadt heraus.
Die heutige Hamburger Sternwarte in Bergedorf wurde von 1906 bis 1912 errichtet und in Betrieb genommen. Mit ihrer damals sehr fortschrittlichen Ausstattung wurde sie als sehr ambitioniert angesehen. Seit ihrer Errichtung hat sich die Sternwarte kaum verändert. 1996 wurde sie unter Denkmalschutz gestellt und ist seit 2008 sogar auf der Liste Nationaler Denkmäler.
Besonders sehenswert ist auch die alte Bibliothek im historischen Hauptgebäude auf dem Campus. Sie besteht seit Gründung der Sternwarte 1833 und umfasst heute rund 70.000 Bände.
Die Führung über das Gelände
Danach ging die Führung auch schon los.
Das erste was ins Auge stach, waren die Planeten an der Seite des Rundweges. Alle Planeten unseres Sonnensystems sind dort maßstabsgetreu (Abstand und Größe) angebracht.
Das erste Gebäude was wir auf unserem Weg zu Gesicht bekamen war das Beamten- und das Dienerwohnhaus.
Dort haben früher die Menschen mit ihren Familien gewohnt, die an der Sternwarte angestellt waren.
Unser erstes Ziel war die Bibliothek im Hauptdienstgebäude. Die große Bibliothek mit über 70.000 Büchern ist eine der größten Astronomiesammlungen Deutschlands.
Die Bücher dort sind hauptsächlich auf Englisch verfasst, es gibt aber auch ein paar in französischer Sprache.
Gegenüber von der Bücherei steht die Direktorenvilla, ehemals Wohnsitz des Direktors.
Technische Ausstattung
Das nächste Ziel unserer Tour war der große Refraktor.
Die Besonderheit des großen Linsenteleskops ist die Objektivöffnung von 60cm und die Brennweite von 9m. Es wurde vor allem für die Beobachtung von Planeten und veränderlichen Sternen sowie später auch offener Sternhaufen.
Inzwischen ist der große Refraktor nicht mehr aktiv.
Das zweite Teleskop unserer Tour war das 1m-Spiegelteleskop. Hier ist die Besonderheit die Brennweite von 15m und der 1m-Spiegel, der zur Forschung benutzt wurde.
Spiegelteleskope galten vor allem als die Ablösung der Linsenteleskope, weil sie deutlich fortschrittlichere Technik
hatte als Linsenteleskope.
Das 1 Meter-Spiegelteleskop wird inzwischen zwar nicht mehr genutzt, aber früher wurde es viel benutzt für die Aufnahme von Sternhaufen, Gasnebeln und Galaxien. Auch wurden mit ihm zahlreiche Kleinplaneten und Kometen neu- oder wiederentdeckt. Allerdings erfüllt dieses Teleskop auch heute noch einen Zweck, und zwar wird es öfter für öffentliche Beobachtungen benutzt.
Im gleichen Gebäude befindet sich auch das Café Raum&Zeit, welches nach einer coronabedingten Pause wieder als Gartencafé geöffnet ist.
Heimweg
Am Ende unserer Rundführung setzten wir uns nochmal auf die Wiese. Anschließend fuhren wir über die Herrmann-Löns-Höhe und die Schorrhöhe mit einem schönen Blick aufs Elbtal zu Herrn Buhrkes Zuhause, wo es Kuchen und Limonade gab. Danach haben wir uns per Rad auf den Heimweg zur Schule gemacht und die Exkursion beendet.
Mehr über die Hamburger Sternwarte auf der Website des Fachbereiches Physik der Universität Hamburg.
Beitrag: Ben Rudolph und Smilla Röder