Unsere Schule organisiert gemeinsam mit der Agentur für Arbeit jedes Jahr für die Oberstufenklasse eine Berufsorientierung. Jedoch stellt sich die Frage, wie hilfreich diese ist und ob sie wirklich allen Schüler*innen bei ihrer Entscheidung weiterhilft. Insbesondere in diesen Zeiten ist es coronabedingt nicht einfach, sich Einblicke in Berufs- und Ausbildungsmöglichkeiten zu verschaffen. Wie kann ich mich jetzt trotzdem gut informieren?
Am 02.10.20 hatten die QI Klassen mit einer Beraterin von der Agentur für Arbeit Reinbek zwei Informationsstunden darüber, was nach dem Abitur möglich ist. Uns wurde dargelegt, welche Ausbildungs- oder Studienmöglichkeiten und sonstige Gestaltungsmöglichkeiten genau zur Verfügung stehen – dies war vielen von uns allerdings schon klar. Die meisten wissen schon, wie sie nach der Schule verfahren wollen, einige streben erst einmal eine Pause vom Leistungsdruck an, zum Beispiel in Form eines Work and Travel-Jahres oder eines freiwilligen sozialen/ökologischen Jahres, bevor der Ernst des Lebens beginnen soll. Andere wollen gleich an die Uni und hoffen nun, den benötigen Durchschnitt für ihr Traumstudium zu erreichen, oder sie organisieren sich eine Ausbildung, um gleich ins Geldverdienen zu kommen.
Bei der Berufsinformation gab es auch interessante Hintergrundinformationen, z.B. dazu, was der Unterschied zwischen einer Universität und einer Fachhochschule ist. Oder auch, wie Universitäten überhaupt ihre Studenten auswählen und wie ein NC (numerus clausus) entsteht.
Zusätzlich wurden wir darüber aufgeklärt, warum Einstellungstests oft so schwer sind, nämlich, um uns zu stressen. Wir mussten feststellen, dass die meisten von diesen unmöglich in der kurzen Zeit zu schaffen sind und nur unser Stressmanagement überprüfen sollen.
Das alles war auf jeden Fall einmal interessant zu hören, aber hilft das wirklich bei der eigenen Berufsfindung?
Es wurde zwar ein grober Überblick über alles gegeben, aber was braucht man, wenn man schon einen konkreten Plan für die Zukunft hat. Hier sind direkte und genaue Fragen an Personen im Umfeld wichtig, man braucht Netzwerke, Möglichkeiten, in Berufs- und Studienrealitäten reinzuschnuppern, gut informierende Internetportale – und es ist wichtig, direkt Personen aus dem angestrebten Berufsfeld anzusprechen
So kann man auch auf persönliche Erfahrungsberichte zurückgreifen und lernt trotzdem die Hauptaufgaben kennen. Das ist kaum durch theoretische Infos zu ersetzen. Allerdings bietet auch die Agentur für Arbeit eine ähnliche Leistung an, wo alleine mit jemandem der Agentur gesprochen werden kann. Dafür kann man einen extra Termin vereinbaren.
Was einen persönlich weiterbringt, wenn man sich nicht auf Erzählungen verlassen möchte, sind Praktika, welche sich entweder in der vorgesehenen Schulzeit oder außerschulisch anbieten. Diese geben schon einmal einen Eindruck in den Traumberuf und vielleicht lernt man auch so das eine oder andere über seine eigenen Interessen.
Verfasst von Valentina Großklaus