Bei der Profilwahl für die Oberstufe hatte ich mich für Wirtschaft und Politik entschieden. Heute bin ich Schülerin einer elften Klasse und möchte meine Erfahrungen, die ich im WiPo-Profil gesammelt habe, mit euch teilen. Ich würde mich freuen, wenn es euch hilft, einen besseren Einblick zu gewinnen, und ich hoffe, dass euch so die Entscheidung, welches Profil ihr wählen sollt, leichter fällt.
Damals entschied ich mich für das WiPo-Profil, weil ich den WiPo-Unterricht als sehr wichtig empfand, da Politik und Wirtschaft uns alle betreffen, vor allem später in der Berufswelt. Auch wenn wir uns nicht beruflich mit diesen Themen beschäftigen, finde ich es wissenswert, wie zum Beispiel die Instanzen der Politik agieren und wer für was zuständig ist. Da kann es meiner Meinung nach nicht schaden, dieses Fach als profilgebendes Fach zu wählen und somit mit auf erhöhtem Lernniveau unterrichtet zu werden.
Ich persönlich mag es besonders gerne, im Kursverband über verschiedene Aspekte zu diskutieren oder in verschiedene Rollen zu schlüpfen und politische oder wirtschaftliche Probleme aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten. Auch Aufgaben, die man über einen längeren Zeitraum bearbeiten muss, wie zum Beispiel Argumentationen oder Urteile verfassen, machen besonders Spaß, wenn sie zu einem wirklich guten Ergebnis führen und sich die harte Arbeit später dann auch durch eine gute Note auszahlt.
Natürlich habe ich das Profil aber auch mit Blick auf die Zukunft gewählt. Wie viele andere in meinem Alter, weiß ich leider noch nicht genau, was ich später machen soll. Dieses Fach hat mir allerdings geholfen, zumindest eine grobe Richtung festzulegen, weil es mir Spaß macht und recht leicht fällt. Mit der Zeit hat sich für mich herausgestellt, dass ich später wahrscheinlich etwas in Richtung BWL oder VWL studieren möchte.
Als profilergänzende Fächer kommen Geographie und Geschichte hinzu, die oftmals Themen aus dem WiPo Unterricht aufgreifen. Sowohl in Geografie, als auch in WiPo haben wir Europa als ganzjähriges Thema. Während wir in WiPo eher über den Binnenmarkt oder den Euro reden, lernen wir in Geografie zum Beispiel verschiedene Kooperationen zwischen den EU- Ländern oder das Wirtschaftswachstum auch bezogen auf die geographische Lage kennen. In Geschichte hatten wir als Halbjahresthema die Menschen- und Grundrechte im Verlauf der Jahrhunderte und in verschiedenen Ländern, die ebenfalls als eine Art Ergänzung dienen.
Oftmals wird behauptet, dass das WiPo- Profil einfacher als die anderen Profile sei. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass dieses Vorurteil überhaupt nicht zutrifft. Im Endeffekt unterscheiden sich die Profile nicht großartig voneinander. Man muss in allen gute Leistungen erbringen und viel lernen, schließlich schreibt man am Ende in jedem Profil sein Abi.
Für unsere Studienfahrt nächstes Schuljahr haben wir geplant, zusammen mit dem Geo- Profil nach Lissabon (Hauptstadt Portugals) zu fahren. Den Schwerpunkt der Studienfahrt haben wir bisher noch nicht besprochen, ich persönlich tippe aber auf den Lissabonner Vertrag, der zu den Grundlagen der EU gehört.
Abschließend kann ich sagen, dass es sich auf jeden Fall lohnt, das WiPo- Profil zu wählen. Man lernt vieles über Wirtschaft, Politik und die Gesellschaft kennen, was sich auch für das Allgemeinwissen als lohnenswert erweist. Man sollte sich nicht von den Vorurteilen gegenüber dem WiPo- Profil leiten lassen und sich womöglich deswegen dagegen entscheiden.