Eden (Qirun Huang) war meine Austauschpartnerin aus Hangzhou, China. Sie ist 15 Jahre alt und besuchte Deutschland für 14 Tage. Insgesamt waren 15 Schülerinnen und Schüler aus China zu Gast am Gymnasium Glinde, die jeweils in verschiedenen Gastfamilien untergebracht waren. Zuvor hatte unsere Chinesischlehrerin, Frau Hack, mit einigen Teilnehmenden aus ihren Chinesischkursen eine große Reise nach China unternommen. Das Fach Chinesisch kann ab der Oberstufe (E-Jahrgang) bei Frau Hack belegt werden und eröffnet eine ganz neue Sprach- und Kulturerfahrung. Ein besonderes Highlight ist dabei die jährliche Flugreise zu unserer Partnerschule Hangzhou Entel Foreign Language School in Hangzhou.
Ich habe an dem Austauschprogramm als Gastfamilie teilgenommen, weil ich es sehr spannend finde, andere Kulturen kennenzulernen und einmal selbst die Erfahrung machen wollte, wie es ist, jemanden aus einem anderen Land bei sich zuhause aufzunehmen. Es war eine tolle Gelegenheit, meinen Alltag mit jemandem zu teilen und gleichzeitig etwas über das Leben in China zu erfahren.

Während ihres Besuchs haben wir viele tolle Ausflüge gemacht, um ihr möglichst viel von Hamburg zu zeigen. Besonders beeindruckt war sie vom Miniaturwunderland und der Speicherstadt. Außerdem waren wir gemeinsam im Kletterpark, was ihr richtig Spaß gemacht hat, und haben das Bismarck Museum besucht. Auch im Unterricht hat sie aktiv mitgemacht und sich gut sozialisiert, da sie sehr gut Englisch sprechen konnte, hatten wir kaum Probleme beim Kommunizieren. Sie fand es auch sehr toll, dass wir in der Schulküche zusammen Plätzchen gebacken haben.
Sie fand es hier in Deutschland insgesamt sehr cool, weil sie bei uns viel mehr Freiheiten hatte als in China. Eden hat mir erzählt, dass sie von 7 Uhr morgens bis 21 Uhr abends Schule hat und sogar dort übernachtet. Im Vergleich dazu war der deutsche Schultag für sie viel entspannter und kürzer und das hat ihr sehr gut gefallen.
Außerdem durfte sie bei uns zum ersten Mal erleben, wie offen hier mit sozialen Medien umgegangen wird. In China sind Plattformen wie Tik Tok, Instagram, Snapchat oder You Tube verboten. Das war für mich total unvorstellbar. Damit wir auch nach dem Austausch in Kontakt bleiben können, habe ich mir extra WeChat heruntergeladen, weil das die einzige App ist, die sie dort verwenden darf. Es war irgendwie verrückt zu merken, wie unterschiedlich das digitale Leben in unseren beiden Ländern ist.
Ein besonders lustiger Moment war, wie heiß sie alle auf Haribo Gummitierchen waren. Eden hat sich 30 Tüten von „Haribo“ gekauft, bevor sie wieder nach Hause geflogen ist. Für sie war das ein echtes Highlight, weil die Gummibärchen in China sehr teuer sind.
Der Austausch war für mich eine wirklich besondere und bereichernde Erfahrung. Ich habe nicht nur viel über China und das Leben dort gelernt, sondern auch über mich selbst. Es war interessant zu sehen, wie unterschiedlich unsere Alltage sind. Angefangen bei der Schule, über das Essen bis hin zu den Freizeitaktivitäten und dem Umgang mit Medien. Gleichzeitig haben wir auch Gemeinsamkeiten entdeckt, wie z.B. den Sinn für Humor, Lieblingsfächer und vor allem Offenheit. Sprachbarrieren hatten wir nicht, da sie sehr gut Englisch sprechen konnte und wir uns sehr gut verständigen konnten.
Am Ende der Woche war es fast so, als wäre sie schon lange ein Teil meiner Familie gewesen. Der Abschied ist uns beiden schwergefallen, aber zum Glück bleiben wir über WeChat weiterhin in Kontakt.
Ich bin sehr dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte, eine Schülerin aufzunehmen. Der Austausch hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken und andere Kulturen kennenzulernen. Ich würde jederzeit wieder mitmachen und empfehle es auch wirklich weiter. Ich hoffe sehr, dass ich Eden eines Tages in China besuchen kann.







Die Kosten wurden vom Schulverein übernommen.
Bericht von Mahsa W.