Sport ist essenziell für ein gesundes Leben und vor allem auch hilfreich für ein starkes Immunsystem, welches wir im Moment ganz besonders benötigen. Durch die momentanen Umstände ist es aber nicht möglich, uns in unserem Sportverein, beim Sportunterricht in der Schule, auf dem Pausenhof oder im Fitnessstudio auszupowern. Deswegen ist es umso wichtiger, dass wir einen Ausgleich finden, um trotz der vielen Einschränkungen unseren Körper fit zu halten.
Vor allem Kinder brauchen ausreichend Bewegung für ihre körperlichen, geistige sowie psychosoziale Entwicklung. Ein Ausgleich durch Bewegung ist auch für Erwachsene wichtig, vor allem, wenn sie – wie momentan im Homeoffice den ganzen Tag vor dem PC sitzen – was zu Rückenschmerzen oder allgemeiner Trägheit führen kann.
Zwar können wir noch keinen Teamsport treiben, doch es gibt viele andere Möglichkeiten, sich auch zuhause fit zu halten. Im Folgenden möchte ich euch einige Ideen liefern, von denen ihr euch hoffentlich inspirieren lassen könnt.
Für die einen ist es die Hölle, für andere das beste Mittel, um den Kopf frei zu kriegen. Ich spreche vom klassischen Joggen. Auch wenn es für euch bis jetzt keine Option war, sich bei „schlechtem Wetter“, „Zeitmangel“ oder „ungünstiger Tageszeit“ die Joggingschuhe zu schnüren, möchte ich versuchen, euch trotzdem davon zu überzeugen.
Es müssen nicht immer gleich 10 Kilometer sein – jeder in seinem Tempo und nach seiner individuellen Ausdauer. Wenn es nur eine kleine Runde um den Block ist, habt ihr eurem Körper schon was Gutes getan und wart an der frischen Luft. Zum Laufen braucht man lediglich ein paar Sportschuhe und ein klein wenig Überwindung und schon kann es losgehen. Bei gemächlichem oder schnellem Tempo durch die Landschaft zu laufen, trainiert Körper, Kopf und Immunsystem. Möglicherweise könnt ihr auch jemanden aus eurer Familie (Mama, Papa, Bruder, Schwester oder euren Lebenspartner) dazu überreden und zusammen neue Wege erkunden.
Falls ihr immer noch nicht überzeugt vom Laufen seid, weil die Hürde, nach draußen zu gehen doch zu groß ist, oder Sport im Freien einfach nichts für euch ist, habe ich noch eine Alternative für euch. Kreiert euch euer eigenes Fitnessstudio in eurem Wohn- oder Kinderzimmer. Dafür braucht ihr weder spezielle Geräte noch sonderlich viel Platz. Sucht euch einen geeigneten Ort bei euch zuhause und lasst euch von unzähligen Homeworkouts auf YouTube oder anderen Portalen inspirieren. Hierbei kommt es auch wieder nicht auf das stundenlange Training mit Gewichten an. Es reicht, wenn ihr nur ein 10 Minuten Workout allein durchzieht. Der erste Schritt kann auch erstmal sein, sich solche Trainingsvideos anzugucken und den richtigen virtuellen Trainingscoach auszusuchen. Bei der großen Auswahl, die es auf YouTube gibt, ist sicher für jeden was dabei. Außerdem könnt ihr selbst entscheiden, ob ihr heute lieber ein Bauch-, Rücken-, oder Armtraining machen wollt. Das Beste daran ist, dass das alles umsonst und zu jeder Zeit abrufbar ist. Neben den vielen Trainingseinheiten findet man auch einige Tanzworkouts, für die, die sich lieber zur Musik bewegen. Dabei kann man sich mit Spaß und guter Musik ordentlich auspowern.
Wenn immer noch nichts für euch dabei war, weil ihr eventuell eher ein ruhiger Typ seid, habe ich noch einen letzten Vorschlag für euch. Vieles Sitzen und eine schlechte Haltung können schnell zu Rückenschmerzen führen. Außerdem sind dann unsere Muskeln verkürzt und das führt zu Muskelschmerzen und einem unangenehmen Körpergefühl. Dies kann einen negativen Einfluss auf unsere mentale Stimmung und unseren Schlaf haben.
Deshalb lege ich euch Yoga ans Herz. Beim Yoga kann der Körper runterschalten und der Kopf frei werden, denn in dem Moment zählt nur das Dasein im Hier und Jetzt. Die Atmung spielt dabei auch eine große Rolle. Wir atmen schon unser ganzes Leben lang, die ganze Zeit, ohne nur für paar Minuten aufzuhören. Die Atmung ist das, was uns am Leben hält, womit wir unseren Körper mit Sauerstoff versorgen und doch bekommt sie so wenig Aufmerksamkeit von uns. Eine tiefe und bewusste Atmung kann jedoch Stresshormone abbauen. Der Geist wird klar und ruhig, sodass neue Ideen und ein neuer Tatendrang geweckt werden. Beim Yoga kommt es vor allem aufs richtige und bewusste Ausführen der Übungen an. Man muss nicht direkt einen Kopfstand können oder sich wie eine Schlange verrenken. Alles Schritt für Schritt. Dabei können euch auch wieder Guide-Videos aus dem Internet helfen. Es gibt ausreichend Anfängervideos, in denen jede Yoga-Pose genau erklärt wird, sodass niemand überfordert ist. Durch die verschiedenen Figuren, die man beim Yoga einnimmt, werden die Muskeln gedehnt – man kann die innere Mitte finden. Es wird ein Bewusstsein für unseren Körper und Geist auf physischer, mentaler und emotionaler Ebene geschaffen. Dies kann unseren Schlaf erheblich verbessern, denn ein erholsamer Schlaf ist essenziell für einen guten Start in den Tag. Es lehrt uns aber auch Disziplin und eine gute Selbstachtung. Dadurch, dass wir uns auf unseren Körper fokussieren, lernen wir, dankbar für das zu sein, was wir haben. Neben der seelischen Wohltat profitiert auch unser Körper davon. Yoga kann effektiv bei der Bekämpfung oder Vorbeugung von Rückenschmerzen helfen. Wenn die Wirbelsäule nicht beweglich genug ist, können Blockaden und Verspannungen auftreten, die durch die Yogaübungen gelöst werden können.
Wie ihr seht, braucht es für ein gutes Körpergefühl nicht viel. Es reicht ein wenig Überwindung und Motivation, um sich auf etwas Neues einzulassen. Ich hoffe, ich konnte euch mit meinen Ideen inspirieren, sodass ihr euch selbst davon überzeugt, wie gut man sich nach nur ein wenig körperlicher Aktivität fühlt. Sicherlich habt ihr auch noch eigene „sportliche“ Ideen, die ihr selbst verwirklichen wollt.
Artikel: Janette Tyborski