Der Vorlesewettbewerb der Deutsch-Französischen Gesellschaft wurde dieses Jahr für einen Samstag (1.04.2023) terminiert – somit stand mehr Zeit zur Verfügung und alle Bewerber/innen wurden angenommen und konnten ohne Probleme aus ganz Schleswig-Holstein anreisen. Erstmals ist eine Schülerin unseres Gymnasiums in die Siegerrunde gekommen.
Der Vorlesewettbewerb fand im Haus der Initiativen in Kiel statt. Die Schüler/innen aus 7. und 8. Klassen konnten von Lehrkräften und Familienmitgliedern begleitet werden. Sie mussten sowohl einen ihnen vertrauten, vorab geübten, sowie einen unbekannten Text vorlesen. Die vierköpfige Jury bewertete nicht nur die Aussprache, sondern auch weitere Aspekte ,wie die Flüssigkeit des Vortrags, die Betonung, die Satzmelodie, usw.
Dieses Jahr nahm zum ersten Mal eine Schülerin unserer Schule erfolgreich an diesem Wettbewerb teil: Melissa Lisowski aus der 8c fuhr auf Anregung ihres Französischlehrers, Herrn Licht, nach Kiel und erreichte in ihrer Niveaustufe den dritten Platz! Herzlichen Glückwunsch, Melissa!
Melissa selbst berichtete:
„Tatsächlich habe ich zuvor noch nie von dem Wettbewerb gehört oder mich allgemein mit Wettbewerben befasst. Doch als Herr Licht diesen zu Unterrichtsbeginn erwähnt hatte, war meine Aufmerksamkeit geweckt und ich zog in Erwägung, daran teilzunehmen.“
Schließlich entschied Melissa, teilzunehmen:
„Wir waren nicht sicher, ob die Französisch-Lehrkräfte beim Vorlesen dabei sein sollten, darum bin ich nur mit meiner Mutter zum „Haus der Initiativen“ gefahren. Außerdem wäre ich in Begleitung meines Lehrers vermutlich eher angespannt gewesen.“
Vor Ort sah es dann für Melissa so aus:
„Es gab insgesamt vier Gruppen, welche nach Lernjahr der Schüler eingeteilt wurden. Ich bin derzeit im zweiten Lernjahr und trat darum gegen gleichgestellte Schüler aus vielen verschiedenen Schulen an.
Man durfte, bevor man dran war, nicht im Publikum sitzen, da jeder 10 Minuten vor dem eigenen Vortrag den gleichen unbekannten Text bekam und man diesen nicht bei anderen mitbekommen sollte. Als ich dann noch eine Minute Zeit hatte, um mir den kleinen aber unbekannten Text anzuschauen, war ich kurze Zeit später auch schon in dem Klassenzimmer ähnlichen Raum, wo das Publikum bereits wartete. Ich stieg auf die Bühne und stellte mich vor das Rednerpult, welches mir ermöglichte, die Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Die Jury saß direkt vor mir, um gut zuhören zu können. Nachdem ich mich rasch vorgestellt hatte, begann ich meinen dreiminütigen, vorbereiteten Text vorzulesen.
Als ich auch den unbekannten Text vorgetragen hatte, wurde applaudiert und ich begab mich ins Publikum, wo meine Mutter bereits gespannt zugesehen hatte. Nun konnte auch ich den folgenden Schülern zuhören. Etwas aufgeregt war ich, als wir ankamen. Doch als ich auf der Bühne stand, stieg die Anspannung in mir noch einmal an. Als ich anfing zu reden, war ich als erstes ein wenig unsicher. Aber sobald ich erst wirklich vertieft war, hat es mir sogar richtig Spaß gemacht. Für mich hat es sich sehr gelohnt, sich mit all dem auseinanderzusetzen und schließlich den 3. Platz von rund 15 Personen zu erzielen. Für mich war es eine tolle, einzigartige Erfahrung, welche mir auch während der Vorbereitungszeit total viel Spaß bereitete.“
Melissas Erfolg ist eine tolle Motivation für alle anderen Schülerinnen und Schüler, den Horizont in Schulfächern ebenso wie in Freizeitaktivitäten zu erweitern und sich in solchen Wettbewerben einmal auszuprobieren. Vielleicht liegt euch ein Fach ja besonders gut, indem ihr euer Können auch abseits von Klausuren und Tests unter Beweis stellen wollt.
Artikel von Lea Millhan