9c und 9d im Kino: Die Möllner Briefe – ein Film über Rassismus und Erinnerungen

Die Klassen 9c und die 9d waren am Montag mit Herrn Hatip und Frau Mahncke-Wachter bei den SchulKinoWochen in Hamburg und sie haben einen Dokumentarfilm über die fremdenfeindlichen Anschläge in Mölln 1992 gesehen. Die Möllner Anschläge waren rassistisch motivierte Brandanschläge, bei denen Bahide Arslan, ihre zehnjährige Enkelin Yeliz Arslan und die 14-jährige Ayşe Yılmaz starben; die von rechtsextremer Gewalt motivierten Anschläge wurden in den Medien breit diskutiert, mit weitreichenden Folgen und einer späten Initiative durch mitfühlende Briefe an die Hinterbliebenen. Beeindruckend war nach dem Kinobesuch das Nachgespräch mit „Ibo“ Arslan, einem Überlebenden der rassistischen Brandanschläge. Er hat sich den Fragen der Schülerinnen und Schüler gestellt und dann noch ein Gruppenfoto von sich mit den Schülern machen lassen.

Salma Ahmadzei aus der Klasse 9c war mit bei dem Ausflug und hat einen Bericht für die Homepage verfasst:

Johanna, Elietta, Salma und Alina mit dem Überlebenden Ibrahim Arslan im Kino.

Wir waren mit unserer Klasse im Kino und haben den Dokumentarfilm „Die Möllner Briefe“ gesehen. Darin geht es um die Brandanschläge von 1992 auf mehrere Familien mit Migrationshintergrund in Mölln, bei denen drei Menschen gestorben sind. In dem Film sieht man auch die Briefe, die nach dem Anschlag eigentlich an die betroffenen Familien geschickt worden sind, doch diese haben die Briefe erst 30 Jahre später erhalten. In den Briefen haben viele Leute Hilfe angeboten, wie zum Beispiel Wohnungsangebote. Kinder haben sich entschuldigt und meinten, dass nicht alle Deutschen so sind. Viele Erwachsene schrieben, dass sie sich für die Vorfälle schämten und ihnen sehr leid tue, was die Familien erleben mussten. Ibrahim hat uns erzählt, dass ein Ponyhof den Kindern eine Woche kostenloses Reiten angeboten hat, was ihm damals sehr geholfen hätte. Statt dessen hat der Bürgermeister ungefähr die Hälfte der Briefe selbst beantwortet und schrieb dem Ponyhof sogar: „Wir haben kein Interesse.“ Nach dem Film war Ibrahim Arslan persönlich anwesend. Wir durften ihm Fragen stellen und konnten so die Opferperspektive viel besser verstehen.