Chinareise 2024 – Peking, Shanghai und Partnerschule in Hanghzou

Am Gymnasium Glinde können wir Chinesisch als weitere Fremdsprache in der Profiloberstufe wählen, eine Besonderheit in Schleswig Holstein, die nur wenige andere Schulen bieten. Das Fach Chinesisch kann ab der Oberstufe (E-Jahrgang) bei unserer Chinesischlehrerin Frau Hack belegt werden und eine ganz neue Sprachwelt eröffnen. Ein Highlight ist die Chinafahrt zu unserer Partnerschule in Hangzhou. Ein Reisebericht aus dem Jahrgang QI vermittelt anschauliche Eindrücke von der Fernreise:

Am 08.05.2024 ging es los nach Peking. Einige Schülerinnen und Schüler der QI und QII, die das Fach Chinesisch belegt haben, begaben sich auf die lange Flugreise in Begleitung von Frau Hack, Frau Hanke, Schülerinnen und Schülern des Coppernicus-Gymnasiums Norderstedt und deren Chinesisch Lehrkraft Frau Friedrich.

Die chinesische Mauer

Beijing:

Wir trafen uns am Abreisetag um 15:30 Uhr am Hamburger Flughafen, von wo aus wir zunächst nach Paris flogen. Von dort ging es dann weiter in die chinesische Hauptstadt, Beijing, in der wir dann am 09.05. um 15:25 Uhr (chinesische Zeit) ankamen. Nach dem Flug sind wir gemeinsam essen gegangen und konnten uns danach von der anstrengenden Anreise erholen. Am nächsten Tag ging es dann gleich zur Chinesischen Mauer. Wir konnten wählen, ob wir den Weg hinauflaufen oder mit einem Seillift fahren wollten. Zurück nach unten gab es eine Sommerrodelbahn, die, aufgrund eines kurzen Regenschauers, vorübergehend geschlossen war. Einige Schülerinnen konnten jedoch nach langem Warten doch noch damit fahren.

Das Programm am folgenden Tag war sehr umfangreich. Zuerst besuchten wir den Tian’anmen-Platz (Platz des Himmlischen Friedens). Dieser hat eine Fläche von 39,6 Hektar und gilt als der größte befestigte Platz der Welt. Danach ging es zur gegenüberliegenden Verbotenen Stadt. Dies war der Kaiserpalast, der seinen Namen trägt, da außer dem Kaiser niemand berechtigt war, den Palast frei zu betreten. Nach der Verbotenen Stadt besuchten wir den Sommerpalast, die Sommerresidenz des Kaisers. Diese ist von Natur umgeben und liegt am Kunming-See, was ihr ein sehr harmonisches Aussehen verleiht.

Der kaiserliche Himmelstempel.

Der nächste Tag war entspannter. Am Vormittag besuchten wir den Himmelstempel, den der Kaiser zweimal im Jahr besuchen musste, um für eine gute Ernte zu beten. Anschließend besuchten wir das deutschsprachige Goethe-Institut, wo wir einen Vortrag über Wirken und Aufgaben des Instituts in China hörten und an einem kleinen Quiz teilnahmen. Danach bekamen wir ein wenig Freizeit, um selber umherzuziehen.

Der sechste und letzte Tag in Peking war recht knapp, da wir am Abend unsere Reise nach Hangzhou antraten. An diesem Tag besuchten wir aber das ARD Auslandsstudio und hatten die interessante Möglichkeit, mit dem Hörfunkkorrespondenten Benjamin Eyssel zu sprechen – er berichtet auch für die Tagesschau aus Peking.

Wir haben meistens gemeinsam gegessen und am Abend Freizeit erhalten, um Peking auf eigene Faust zu erkunden. Dabei konnten wir die Stadt und das Leben besser kennenlernen, da wir auch in Gegenden kamen, die abseits der großen Touristenorte lagen. Oder wir nutzten die Zeit, um die vielen kleinen Verkaufsstände zu erkunden, Souvenirs zu kaufen und neue Speisen auszuprobieren

Die Partnerschule in Hangzhou:

Am Abend ging es dann mit dem Nachtzug nach Hangzhou. Am 14.05. kamen wir an unserer Partnerschule, der Hangzhou Entel Foreign Language School, an. Hier wurden wir direkt mit einem vollen Programm begrüßt. Zuerst haben wir zusammen mit einigen Schülerinnen und Schülern Tangyuan (汤圆) zubereitet, süße Klebreisbällchen gefüllt mit Sesampaste oder roter Bohnenpaste, sowie gebratenen Reis. Nach einer kurzen Pause ging es zurück in die Stadt, wo wir zuerst Hangzhou besichtigt haben und dann von der Schule zum Essen, in ein Restaurant mit Spezialitäten aus Hangzhou, eingeladen wurden. Nach dem Essen besuchten wir den West See (Xī Hú 西湖), wo wir zunächst den Sonnenuntergang und anschließend eine Wassershow erlebten. Sehr erschöpft kehrten wir dann zur Schule zurück, wo wir übernachteten, da die Hangzhou Entel Foreign Language School ein Internat ist.

Gruppenbild der QI mit den begleitenden Lehrkräften Frau Hack (Mitte) und Frau Hanke (rechts).

Tagesablauf in der Schule: Lustiges Weckritual

Am nächsten Tag wurden wir um 06:30 Uhr von angenehmer Musik geweckt, gefolgt von den Nachrichten bis 07:05 Uhr. Um 07:15 Uhr gab es dann für uns Frühstück in der Schule, gefolgt von vier Stunden regulärem Unterricht mit den Partnerschülern. Der Unterricht war sehr anders als bei uns, da die Schüler keine mündlichen Noten erhalten und dementsprechend auch nicht freiwillig am Unterricht teilnahmen. Der Unterricht wurde hauptsächlich frontal von den Lehrkräften geleitet. Zudem waren die Klassen oft ziemlich laut, so dass die Englischlehrerin an einem Tag sogar ein Mikrofon benutzte! Nach dem Unterricht gab es Mittagessen, und danach besuchten wir die Westlake University – ohne die Partnerschüler.

Der folgende Tag begann ähnlich, jedoch hatten wir nach dem Frühstück nur eine Unterrichtsstunde. Danach bemalten wir Porzellanteller, aßen zu Mittag und kehrten für weitere vier Stunden zum Unterricht zurück.

 

Die Schüler*innen aus Glinde haben Porzellan bemalt.

Auch an unserem letzten richtigen Tag an der Entel hatten wir nach dem Frühstück eine Unterrichtsstunde. Danach nahmen wir an einer Stunde Taiji teil und beobachteten eine Musikstunde, in der die Schülerinnen und Schüler chinesisches Opernsingen ausprobierten. Anschließend gab es Essen, gefolgt von einer Stunde Kalligrafie, in der wir Fächer beschrieben, und Zeit, um zu besprechen, welche Aktivitäten wir am Wochenende mit unseren Partnerschülern Unternehmen wollten.

Am Wochenende waren wir alle bei unseren Partnerschülern zuhause. Mein Partnerschüler und ich schlossen uns mit drei weiteren Glindern und deren Partnerschülern zusammen und unternahmen gemeinsam etwas. Am Samstag erkundeten wir die Innenstadt von Hangzhou und machten abends eine Bootstour über den West See. Am Sonntag besuchten wir einen Vergnügungspark und kehrten abends zurück zur Schule. Die Gastfamilien waren sehr freundlich und großzügig. Wir wurden reich beschenkt und mussten kaum etwas selbst bezahlen, da die Partnerschüler dies immer übernehmen wollten. Insgesamt waren sie sehr herzlich, offen und hilfsbereit.

Die Chinareisenden aus der Oberstufe in der Partnerschule.

Hangzhou/Shanghai:

Abendliche Skyline von Shanghai.

Montag war dann der Tag unserer Abreise aus der Partnerschulstadt. Doch bevor wir abreisen konnten, mussten wir beim Fahnenappell der Schule noch eine Rede auf Chinesisch halten. In dieser haben wir uns für die schöne Zeit bedankt und uns noch einmal allen vorgestellt. Die Schülerinnen und Schüler der QII hatten den größten Textanteil, während die Q1-Schüler nur ihren Namen sagen mussten. Danach haben wir uns von unseren Partnerschülern verabschiedet und uns wieder mit der Gruppe vom Coppernicus-Gymnasium getroffen, da diese eine andere Partnerschule hatten. Wir haben uns dann auf den Weg zu einer Teeplantage gemacht, da Hangzhou besonders für Longjingtee, ein grüner und sehr teurer Tee, bekannt ist. Hier haben wir Tee probiert und einen Vortrag über die gesundheitlichen Vorteile von Tee und die verschiedenen Zubereitungsarten erhalten. Ursprünglich wollten wir anschließend die Altstadt besuchen, aber aufgrund eines kleinen Unfalls mit unserem Bus sind wir direkt nach Shanghai gefahren. In Shanghai konnten wir uns zunächst entspannen und sind dann gemeinsam in die Stadt gefahren, um uns Pǔdōng, Shanghais supermodernen Stadtteil, bei Nacht anzuschauen.

Am ersten Tag in Shanghai haben wir zunächst das Stadtplanungs- und das Synagogenmuseum besucht. Danach haben waren alle zusammen im Yu-Garten und haben Freizeit in der Altstadt bekommen.

Am zweiten Tag in Shanghai, unserem letzten richtigen Tag der Reise, haben wir zuerst den Jīnmào Tower besucht, einen 420,5 m hohen Aussichtsturm und konnten die Skyline von Shanghai bewundern. Anschließend sind wir zur Nánjīng Lù gegangen, einer riesigen Einkaufsstraße, die täglich von mehr als einer Million Menschen besucht wird und nach der Stadt Nánjīng benannt ist. Auch hier hatten wir wieder Freizeit, um die vielen Geschäfte zu erkunden. Danach haben wir das German Center besucht, wo wir aufgrund eines Missverständnisses zu früh ankamen, aber sehr freundlich empfangen wurden und das Gelände erkunden oder Tennis spielen durften. Abschließend haben wir einen Vortrag gehört. Am Abend sind alle Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Glinde, die dabei waren, mit Frau Hack, Frau Friedrich und Frau Hanke essen gegangen und haben die Reise gut abgeschlossen.

Denn am nächsten Tag ging es über Amsterdam wieder auf den langen Weg zurück nach Hamburg. Es war eine erlebnisreiche, aufregende und tolle Erfahrung!

 

Artikel von Nike Schneider, QIb (Fotos Nike Schneider).