PPT 2024 an der Uni Kiel für physik­interessierte Mädchen

Teilnahme an den Projekttagen Physik und Technik

Laut Rechnungen des Statistischen Bundesamts sind etwa 70-80 % der Physik-Studierenden männlich. Der Anteil variiert leicht je nach Jahr und Universität, aber die Geschlechterverteilung bleibt in den meisten Fällen unausgewogen. In den letzten Jahren gibt es jedoch verstärkte Bemühungen, mehr Frauen für naturwissenschaftliche Fächer, einschließlich der Physik, zu begeistern. Die Projekttage Physik und Technik sind ein Teil davon. 

Die PPT richtet sich gezielt an physikinteressierte Mädchen der Oberstufe aus Schleswig-Holstein. Es geht darum, das Leben an der Uni und im Labor kennenzulernen. Das Forschen zusammen in einer Kleingruppe an einem Projekt seiner Wahl soll dabei helfen, Schülerinnen zu zeigen, dass es auch andere junge Frauen gibt, die sich für die Physik bzw. für Technik begeistern lassen. In Kiel, wo die Veranstaltung ins Leben gerufen wurde, findet sie alle zwei Jahre statt. Allerdings gibt es mittlerweile auch weitere Standorte, wie Aachen, Hamburg und sogar Frankreich, England und Belgien. 

Im Jahr 2024 nahmen etwa 60 Schülerinnen an den Projekttagen an der Christian-Albrecht-Universität zu Kiel teil. Ich (Larissa Lorenz, QIIb) war eine davon und hatte das Glück, vier Tage lang vor Ort sein zu dürfen. Während der Zeit haben wir an verschiedenen praktischen Projekten gearbeitet. Ich selbst war in der Gruppe „Quantenwelten“ und habe mich mit den Unterthemen Photoeffekt, Tunneleffekt und Interferenz auseinandergesetzt. 

Auf dem Gymnasium Glinde habe ich auch Physik als mein Profilfach gewählt. In der ohnehin schon eher kleineren Klasse, bestehend aus acht Schülern, bin ich die einzige weibliche Person. Dies hat mich eigentlich noch nie so wirklich gestört, dennoch habe ich es als sehr angenehm empfunden, nun auch mal die Möglichkeit zu bekommen, mit ausschließlich anderen Schülerinnen zusammenzuarbeiten. Auch ein Vortrag der Vizepräsidentin der CAU „Catherine Cleophas“, welche Professorin für Wirtschaftsinformatik ist, war sehr inspirierend. Sie erwähnte in ihrer Rede, dass Physikstudenten oftmals dem Klischee Streber, Nerds, sozial unbeholfen usw. zugeordnet werden. Das jedoch sollte einen nicht davon abhalten, das zu machen, was einem Freude bereitet. 

Neben den Projektphasen und dem Sammeln von praktischer Physikerfahrung, wurden die Tage von einem Freizeitprogramm begleitet. So waren wir beispielsweise im Kletterpark, haben den Abend am Strand verbracht und gemeinsam gegrillt. Zum Abschluss der Veranstaltung wurden die Ergebnisse der einzelnen Gruppen in einem Kolloquium präsentiert. 

Ich habe für mich selbst nicht nur neue Kenntnisse in der Physik, sondern auch neue Bekanntschaften mit nach Hause genommen. Den Kontakt und Austausch mit anderen physikinteressierten Schülerinnen in meinem Alter habe ich geschätzt und ich bin sehr dankbar für die ganze Organisation und alles, was ich vor Ort geboten bekommen habe. Ich würde die PPT jedem Mädchen weiterempfehlen, das sich für Technik begeistern lassen kann, da es eine gewinnbringende Erfahrung in vielerlei Hinsicht war. 

Artikel von Larissa Lorenz,

 

Teilnehmer PPT 2024
Kletterparkbesuch
Abend am Strand