Eine Zeitreise in die alte Kultur Japans – Ausflug in das MKG

Nachdem sich der WPU-Kurs Asiatische Kulturen ausführlich mit dem Land Japan und dessen Kultur und Besonderheiten auseinandergesetzt hatte, haben die Teilnehmenden des Kurses mit ihrer Lehrerin Frau Hack einen Ausflug in das Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg unternommen, um sich die Ausstellung „Inspiration Japan“ anzuschauen. Dort angekommen, konnten die Schüler zahlreiche Ausstellungsstücke aus Ostasien – wie Keramiken, Lackwaren, Bambuskörben, Metallarbeiten und Schwertschmuck – aus nächster Nähe betrachten. Wir wollten diese Exemplare jedoch nicht nur begutachten, sondern auch Genaueres über sie lernen. Um dies zu erreichen hatte jede/r Schüler/in die Aufgabe, sich ein Exponat auszusuchen, Fakten über dieses herauszufinden und anschließend darüber zu berichten.

Als wir die Treppen zur Ausstellung hinaufstiegen, überkam uns eine bestimmte Ruhe aber zugleich auch eine gewisse Spannung. Obwohl die Ausstellung schwer zu finden war, wurden wir direkt von den Samurai-Helmen in den Bann gezogen und spürten eine geheimnisvolle Aura. Doch was war dort noch verborgen?!

Einen Tee auf eine ganz neue Art und Weise genießen.

Eine Teezeremonie aus der altjapanischen Tradition

Kaum betraten wir den ersten Teil der Ausstellung stießen wir auf etwas Unerwartetes. Eine Live-Teezeremonie, die den Besuchern die Möglichkeit gab, selbst in die Kultur Japans einzutauchen und hautnah mitzuerleben, was es bedeutet, einen Tee auf eine Weise zu genießen, die für uns hier in Deutschland unbekannt ist. Wir als Klasse konnten bedauerlicherweise nicht in die Kimonos schlüpfen und den Tee aus der Sicht eines waschechten Japaners kosten. Wir hatten dennoch die Ehre, von außen einen Einblick zu erhalten und einen kleinen Funken der entspannten Atmosphäre zu spüren.

 

Was benötigt man für die Zubereitung eines Matcha Tees?

Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass der bekannte Matcha-Tee ursprünglich aus Japan stammt. In der Ausstellung wurden die Utensilien zur Zubereitung eines solchen traditionellen Tees gezeigt. Mit dem Bambuslöffel lässt sich die perfekte Portion für eine Schale Matcha abmessen. Zu dem Grünteepulver wird 60-70° heißes Wasser hinzugefügt und anschließend mit einer schwungvollen Bewegung aus dem Handgelenk mithilfe eines Bambusbesens schaumig geschlagen. Genießen lässt sich der gesunde Tee am besten aus einer traditionellen Matcha-Schale.

Die Wasser-Mond-Guanyin

Ehe man den nächsten Raum betrat, fiel einem sofort die gewaltig große Steinskulptur ins Auge. Sie trägt den Namen „Wasser-Mond-Guanyin“ und „sitzt in ‚königlicher Gelassenheit‘ mit angewinkeltem Bein im Paradies Potalaka auf einem Felsen. Der tradierten Bildsprache zufolge betrachtet sie zu ihren Füßen die Spiegelung des Mondes in der Wasseroberfläche. In der Krone ist der Buddha Amithaba (chin. Emituofo) zu erkennen, dem Guanyin im buddhistischen Pantheon zugeordnet ist.“ (Quelle:MKG)

Die Skulptur stammt aus der Zeit der frühen Ming-Dynastie des 15. Jahrhunderts und ist heute Eigentum der Stiftung Hamburger Kunstsammlungen.

Mase Chudayu Masaaki

Nicht nur die Skulpturen, Keramiken und Samuraischwerter sind es, die diese Ausstellung so besonders machen, sondern auch Kunstwerke wie dieser traditionelle japanische Farbholzschnitt aus dem Jahre 1847, geschaffen von dem Künstler Utagawa Kunioshi (1798-1861). Das Bild gehört zu der Serie Stories of Loyal Retainers (auf Deutsch: Geschichten loyaler Gefolgsleute) und zeigt Mase Chudayu Masaaki, einen der 47 Ronin. Dieses faszinierende Kunstwerk ist ein Beispiel für die Edo-Zeit und die japanische Holzschnittkunst.

„Ich konnte mir zu Beginn nicht richtig vorstellen, was Japan wirklich ausmacht. Klar, wir haben im Unterricht viele Texte gelesen und uns mit dem Land auseinandergesetzt… aber jetzt, nachdem ich die Ausstellung besucht habe und mich nochmal tiefgründiger mit einzelnen Unikaten beschäftigen konnte, fällt es mir leichter, Japan ein kleines Stück mehr zu verstehen. Auch, wenn viele Geheimnisse noch unentdeckt sind!“

~ so eine Schülerin der 10. Klasse.

Vielen Schülern hat die Japan Ausstellung also geholfen, vom „statischen“ Unterricht ein wenig heraus zu zoomen und die behandelten Themen auf eine neue Art und Weise nicht nur kennenzulernen, sondern auch zu erleben.

Dies waren erst drei Beispiele der unzähligen Exponate der Ausstellung „Inspiration Japan“. Um euch einen kleinen Einblick zu gewährleisten, reicht dies jedoch völlig aus! Dennoch…wir hoffen, wir waren in der Lage euch nicht nur näherzubringen, was wir in der Ausstellung erfahren haben, sondern auch, dass wir euer Interesse wecken konnten. Wer sich jetzt also oder grundsätzlich für Japan interessiert und mehr über die alte Kultur und Geschichte entdecken möchte, dem wird auf jeden Fall geraten, bis zum 03.01.2027 die Ausstellung selbst zu besuchen.

An alle Schüler unter 18 Jahren: Die Teilnahme an der Teezeremonie ist kostenlos! Nutzt die Chance!!

Mehr zu den Öffnungszeiten und den Preisen findet ihr auf der Website MfKG.

 

Melissa und Jil (Text und Fotos) im April 2025.