Neuer Schwung fürs Kollegium – Herr Döll im Interview

In diesem Schuljahr hat unsere Schule Unterstützung in den Fächern Sport und Geographie durch Herrn Döll erhalten. Um ihn besser kennenzulernen, haben wir ein Interview mit ihm geführt, indem er uns viele spannende Dinge über sich und seine Vergangenheit erzählt hat. Unter anderem berichtet er von seinen Erfahrungen im Gesundheitswesen und seiner beruflichen Umorientierung zur Lehrkraft. Um mehr darüber zu erfahren haben wir ihm folgende Fragen gestellt:

Was haben Sie vor ihrer Zeit als Lehrer getan?

Ein Foto von Herrn Döll nach dem Geographie Unterricht
Herrn Döll nach dem Geographie Unterricht

Vor meiner Zeit als Lehrer war ich Gesundheits- und Krankenpfleger auf einer Intensivstation. Ich habe dort Vollzeit für sechs Jahre gearbeitet.

 

Was hat Sie dazu bewegt, Intensivpfleger zu werden?

Ich habe schon immer gerne mit Menschen zusammen gearbeitet und ich wollte diesen einfach gerne helfen. Schon von klein an habe ich in Vereinen die Jugend trainiert. Ich habe auch häufig älteren Damen beim Einkaufen geholfen. Dann habe ich mich dazu entschieden, im sozialen Feld zu arbeiten. Ich wollte eigentlich Medizin studieren, aber mein NC hat nicht gereicht, deshalb bin ich erstmal in die Pflege gegangen.

 

Wie lange haben Sie den Beruf ausgeübt?

Insgesamt habe ich den Beruf 14 Jahre ausgeübt.

 

Und warum sind Sie jetzt heute kein Intensivpfleger mehr, sondern Lehrer?

Ich bin kein Intensivpfleger mehr, weil das Gesundheitssystem nicht mehr zu mir gepasst hat. Ich sah da keine Verbindung mehr, weil es im Gesundheitssystem, meines Erachtens, nicht mehr um die Menschen geht, sondern eher darum, Geld mit den Menschen zu verdienen. Mit den Bedingungen wollte ich dort nicht mehr arbeiten. Außerdem gibt es noch ganz andere Themen, bei denen man viel mit dem Tod und sonstigem auf der Intensivstation zu tun hatte, die schwer zu ertragen waren. Ich hatte zudem eher Lust, mit der Zukunft unseres Landes zu arbeiten.

 

Gab es noch weitere Gründe, warum Sie Lehrer geworden sind?

Bei der Frage holt mich meine Jugend ein, denn ich habe als junger Erwachsener Kinder trainiert. Dann habe ich die Entscheidung getroffen, kein Intensivpfleger mehr zu sein. Die sportliche Arbeit mit Kindern bestätigte meine Fähigkeiten und Fertigkeiten, weshalb ich schnell den Entschluss getroffen habe, Lehrer zu werden.

 

Wie haben Sie denn die erste Zeit hier als Lehrer erlebt?

Natürlich hat man meistens ein mulmiges Gefühl, als Einziger neu dazuzukommen. Ich wurde hier aber mit offenen Armen empfangen. Jeder, dem ich im Lehrerzimmer Fragen gestellt habe, hat mir stets geholfen, mich unterstützt und tut alles dafür, dass ich hier gut ausgebildet werde und mich wohl fühle. Die Schülerschaft ist auch super cool. Ich kann mir nichts Besseres vorstellen, als hier mit den Schülern zu arbeiten, weil man echt gutes Feedback bekommt und sich so weiterentwickeln kann.

 

Gibt es etwas, das Sie generell am Schulsystem ändern würden?

Es gibt einige Strukturen im Schulsystem, die mich ärgern. Zum Beispiel die Richtlinien im Referendariat, die meiner Meinung nach, genau wie im Gesundheitssystem, zu starr sind. Damit meine ich beispielsweise, dass eine Verbesserung des Referendariats, im Hinblick auf den Aufbau und das Bewertungssystem, notwendig ist.

 

Wie lautet Ihre Lieblingsausrede von Schülern, wenn sie zu spät kommen oder ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben?

„Ich war auf dem Klo!“ – Mmh, genau! Das höre ich sehr häufig in unteren Klassen.

 

Wenn Sie ihrem jüngeren Ich einen Rat geben könnten, welcher wäre es?

Sich generell mehr Zeit zu lassen, beispielsweise in Hinsicht auf die Berufswahl. Denn man hat heutzutage so viel Zeit nach dem Abitur, eine Entscheidung für die (berufliche) Zukunft zu treffen. Diese Zeit sollte man sich auch nehmen.

 

Was waren damals in ihrer Schulzeit ihre Lieblingsfächer?

Meine Lieblingsfächer waren Sport und Pädagogik. Das Fach Pädagogik ist hier im Norden aber nicht weit verbreitet, aber wird in einigen Bundesländern, wie Nordrhein-Westfalen, unterrichtet.

 

Was wollen Sie den Schülern generell mitgeben?

Meinen Schülern möchte ich vor allen Dingen mitgeben, dass es wichtig ist, Spaß an der Schule zu haben. Man sollte gerne zur Schule kommen und Schule nicht als Stress sehen, denn wenn Schüler gerne zur Schule kommen, sind sie auch besser in ihren Fächern.

 

 

von Maya (Ea), Lisa (Eb) und Merle (Eb)