Die Schülerfirma ist ein Seminarfach in der Qualifikationsphase I, also in der elften Klasse. Das Seminarfach besteht aus einem Kurs mit einer leitenden Lehrkraft. Der Kurs wurde aus den Klassen des Jahrgangs zusammengewürfelt, d.h., dass sich das Team der Schülerfirma jährlich ändert und somit auch immer wieder neue Konzepte entwickelt werden müssen. Um dem Seminarfach ein bisschen näherzukommen, habe ich ein Interview mit Frau Schneller durchgeführt.
Welche Pläne hat die Schülerfirma dieses Jahr?
F. Schneller: Die Schüler sind noch am Anfang ihrer Ideenentwicklung, aber sie haben sich schon vorgenommen, nachhaltige Trinkflaschen zu entwerfen. Zudem wird die Schülerfirma aufgrund der hohen Nachfrage wieder eine Schulkleidung entwickeln.
Wodurch wird die Schülerfirma finanziert?
F. Schneller: Die Schülerfirma wird von dem Institut der deutschen Wirtschaft finanziert, dem sogenannten Juniorportal. Das Juniorportal ist eine gemeinnützige GmbH, welche sich nur für Schülerfirmen organisiert hat. Das Institut gibt den Schülern ein Startkapital, welches durch Anteilscheine generiert wird. Diese Anteilscheine werden dann von den Schülern an ihre Verwandten, Freunde oder öffentliche Personen mit 10€ pro Stück verkauft.
Was hat Sie dazu gebracht, die Schülerfirma zu übernehmen?
F. Schneller: Die Idee der Schülerfirma ist in der Fachschaft Wirtschaft Politik entstanden. Ich habe mich dann mit dem Thema auseinandergesetzt und bin auf die Gründungsmöglichkeit Junior gestoßen, da diese den Schülern ein Rundum-sorglos-Paket anbieten. Ich habe das Projekt gewählt, da schon klar war, dass die Schülerfirma zweistündig stattfinden wird. Zudem fand ich es interessant, dass die Schüler so eine Gründung einer Firma miterleben können.
Wie grenzt sich die Schülerfirma von den anderen Seminarfächern ab?
F. Schneller: Die Schülerfirma beschäftigt sich mit dem Gedanken des Durchspielens eines Geschäftsjahres. Die Schüler müssen dabei eine eigene Geschäftsidee entwickeln, die Firma gründen und sich ein Startkapital verschaffen. Zudem haben die Schüler richtigen Zugang zum Geld, mit dem sie arbeiten müssen.
Ist es schwierig, jedes Jahr neue Ideen zu entwickeln?
F. Schneller: Der Prozess der Geschäftsideenfindung dauert immer sehr lange, da die Schüler Angebote einholen und auch Ideen wieder verwerfen, weil diese vielleicht doch nicht funktionieren. Zudem müssen sie sich auch der Nachfrage der Schüler widmen.
Wie betrachten Sie die Zusammenarbeit mit den Schülern?
F. Schneller: Es ist schwierig, ein Projekt mit einem Geschäftsjahr zu verknüpfen, da dieses sehr kurz ist. Eigentlich bin ich eine beratende Lehrkraft, welche den Schülern hilft, wenn sie es benötigen. Jedoch ist es mein Ziel, die Schüler eigenständiger arbeiten zu lassen.
Wie können die Schüler an ihre Produkte gelangen?
F. Schneller: Man erreicht uns durch den Verkauf in der Schule und eventuell durch Ankündigungen auf der Homepage.
Wird der Faktor Zukunftsschule bei Ihrem Konzept berücksichtigt?
F. Schneller: Die Idee der Nachhaltigkeit war zuvor in der Schülerfirma nicht stark verankert, jedoch findet dieses Jahr eine Wende statt, wobei die Schüler versuchen, den Umweltaspekt stärker zu berücksichtigen.
Mit welcher Firma stehen Sie in Kooperation für die Produktherstellung?
F. Schneller: Wir haben noch keine Kooperationspartner.
Können Sie die Nachhaltigkeit an ihrem Produkt garantieren?
F. Schneller: Garantieren kann ich die Nachhaltigkeit nicht, da ich nicht Teil der Schülerfirma bin, zudem haben sie zu diesem Zeitpunkt auch noch nichts. Erst ab dem Verkauf müssen die Schüler der Schülerfirma auch mit Reklamationen rechnen.
Das Interview führte Sabrina Arnold.