Geschichte und Chemie: Interview mit Herrn Beth

Herr Beth unterrichtet Chemie und Geschichte. Foto: M/B
Herr Jakob Beth unterrichtet seit  Sommer 2024 am Gymnasium Glinde die Fächer Chemie und Geschichte. In dem folgenden Interview werdet ihr einen Einblick in seinen Beruf als Lehrer, sowie zu seinem Weg als Lehrer erhalten. Er erzählt über seine Reisen nach dem Abitur und gibt aber auch ein paar persönliche Tipps für Schüler zu seinen Fächern.

Hallo Her Beth, was gefällt ihnen am Beruf des Lehrers und was nicht?

Positives: Das alltägliche Geschäft mit euch Schülern, also die Interaktion miteinander gefällt mir schon sehr. Ich mag meine beiden Fächer sehr gerne, aber eigentlich sind die Zwischengespräche mit euch Schülern doch immer das, was mir viel mehr bedeutet, als das was direkt mit dem Unterricht zu tun hat.

Negatives: Mir gefällt nicht, dass es immer so welche Spitzen gibt, wo die Arbeitsbelastung sehr hoch ist. Dies könnte man verhindern, indem man die Klausurenphase mehr streckt.

Wollten Sie schon als Kind Lehrer werden oder wie ist es dazu gekommen?

Als Kind wollte ich immer Pilot werden. Nach dem Abi wollte ich mich dann tatsächlich bei der Lufthansa bewerben. Damals hatten die aber einen Aufnahmestopp. Ich war damals noch nicht bereit, ins Ausland zu gehen, um irgendwie die Pilotenausbildung woanders zu machen oder vielleicht noch nicht reif genug, ich weiß es nicht so genau. Auf jeden Fall war das für mich keine Option. An meiner Schule, ich bin Bad Oldesloe zur Schule gegangen, da war ich im Chemieprofil und mein Chemielehrer hat das Fach so gut unterrichtet und hat mich total begeistert. Unsere Klasse generell war damals sehr begeistert davon, was wir gemacht haben. Da habe ich beschlossen, das möchte ich auch machen. Ich möchte auch Schüler dafür begeistern, dass das Fach cool ist und nicht nur so dröge ist, wie es die meisten denken. Es ist nicht nur einfach auswendig Lernen, sondern es ist vielfältiger ist als das. So ist es dann dazu gekommen, dass ich auf jeden Fall Chemie studieren wollte.

Jetzt wissen wir warum Sie das Fach Chemie unterrichten, doch warum ausgerechnet Geschichte?

Ein Chemieraum
Der neue Chemieraum

Wie gesagt war Chemie immer ein Fach, welches mir gut lag und auch echt Spaß gemacht hat. Geschichte habe ich gewählt, weil es mir Abwechslung zu den Naturwissenschaften bietet.

Was haben Sie denn nach dem Abi gemacht?

Nach dem Abi bin ich erst einmal zwei Jahre reisen gewesen. Ich war in Asien. Auch in Australien war ich, aber jedoch nur kurz, weil ich keine Lust hatte meinen halben Jahrgang nach dem Abi in Australien wiederzusehen, da Australien das typische Land ist, wo alle nach dem Abi hinfahren. Dann ging es für mich nach Südamerika. Mittelamerika habe ich mir angeschaut und das hat dann doch seine zwei Jahre gedauert. Ich hatte eigentlich nur ein Jahre geplant, aber es hat mir so gefallen, und danach ging es dann zum Studium nach Kiel. Dort habe ich dann 5 Jahre studiert und nach dem Studium dann mein Referendariat gemacht. Und dann bin ich irgendwann hier gelandet.

Welches der beiden Fächer fanden Sie im Studium schwieriger?

Chemie ist anspruchsvoller, aber dafür hat man dort die größeren Glücksgefühle, wenn man es schafft. Das liegt daran, dass man da mehr Arbeit reingesteckt hat. Es ist auch machbar, sieht man ja, also keine Angst davor. Wenn jemand irgendwann Interesse hat, vielleicht Chemie zu studieren, dann sollte man das auf jeden Fall machen, das schafft man auch. Na klar muss man in jedem Studium, auch in Geschichte arbeiten, so ist es nicht, aber wenn ich mir überlege, wie viel Arbeitszeit ich im Studium in die beiden Fächer reingesteckt habe, dann ist das schon 80% Chemie gewesen.

Welche Ratschläge würden Sie Schülern für diese individuellen beiden Fächer geben?

Dranbleiben, dranbleiben, dranbleiben! In Chemie ist das wirklich so, das baut alles aufeinander auf. Das was man in der 8/9 Klasse macht, braucht man im zehnten Jahrgang wieder. Wenn man einmal raus ist, dann sollte man wirklich versuchen, das nochmal nachzuarbeiten, weil darauf nochmal zurückgezogen wird. Auch wenn es in die Oberstufe geht, dann wird das, was man zuvor gemacht hat, immer gebraucht.

In Geschichte ist das nicht so. In Geschichte kann man immer wieder einsteigen. Ob du dich mal mit der französischen Revolution auseinandergesetzt hast oder nicht, ist jetzt für die Weimarer Republik ja vielleicht nur peripher relevant. Es ist durchaus gut, ein grundhistorisches Interesse mitzubringen. Der Geschichtsunterricht ist heutzutage nicht mehr so, dass man Zahlen auswendig lernen muss. Natürlich gibt es so grundlegende Eckdaten, die ins Allgemeinwissen fallen. Dennoch geht es mir darum, Zusammenhänge zu erkennen. Was hat eine Entscheidung beispielsweise für eine Auswirkung für ein zukünftiges Ereignis. Das ist das, was viel wichtiger ist.

In beiden Fächern sage ich meinen Schülern immer wieder: Fragt nach, wenn ihr etwas nicht verstanden habt, dann können wir das immer wiederholen. Ich weiß, dass viele Angst haben, oder sich vielleicht ein bisschen davor fürchten, aber das müssen sie nicht.

Abgesehen von fachlichen Interessen, haben Sie sicher auch Hobbys: Interessieren Sie sich für Fußball und hatten Sie auch irgendeinen Lieblingsspieler?

Ich mochte früher als Kind Simon Jentsch sehr gerne.

Was machen Sie so gerne in Ihrer Freizeit?

Lehrer zu sein ist schon ein Job, der viel Zeit beansprucht, weil man lange in der Schule ist und dann auch noch Unterricht vorbereiten muss. Aber sonst in der Freizeit oder am Wochenende bin ich auf jeden Fall gern mit meinen Freunden unterwegs. Wenn es die Zeit hergibt, mache ich auch sehr gerne Sport. Joggen und Krafttraining.
Ja, dann natürlich Zeit mit meiner Freundin verbringen oder wenn ich mich entspannen will, gehe ich auch ab und zu in die Sauna.

Haben sie ein Lieblingsessen?

Wenn ich mich entscheiden müsste, kann ich gerne Pizza essen. Am liebsten stelle ich mir diese selbst zusammen. Feta Käse, Peperoni, Champignons dürfen aus meiner Pizza nicht fehlen. Free Pizza Oven photo and picture

 

Das Interview führten Benedikt Lang und Matti Görn, Klasse 10, WPU Schulhomepage.

 

Fotos: Matti/ Benedikt; Pixabay