In einer Zeit, die von Unsicherheiten und ständigen Veränderungen geprägt ist, gewinnt das Thema Glück immer mehr an Bedeutung – und das nicht nur im Alltag, sondern auch im schulischen Kontext. Deshalb gibt es seit dem Schuljahr 2024/2025 ein neues Seminarfach für den E-Jahrgang rund um das Thema „Glück“.
Objektiv betrachtet leben wir historisch gesehen in Deutschland ziemlich bequem. Wir sind nicht existenziell durch Hunger, Raubtiere oder Krieg bedroht und materiell ist der Lebensstandart der meisten von uns mit dem Wort „Überfluss“ treffend beschrieben. Doch trotz dieser guten Ausgangsbedingungen empfinden nachweislich erstaunlich viele Menschen in unserer Gesellschaft häufig eine tiefe Unzufriedenheit mit dem eigenen Leben. Das Fach “Glück” bietet Schülern die Möglichkeit, zu sehen, inwiefern sie ihr eigenes Lebensglück beeinflussen können – wohl wissend, dass es äußere Einflüsse gibt, die wir nicht kontrollieren können.
Unterricht – viel Kreativität und Achtsamkeit
Im Unterricht beschäftigen sich die Schüler*innen oft mit Achtsamkeitsübungen, bei denen sie sich Fragen stellen, wie: “Wie schaffe ich es, in einer Welt, die mich mit Reizen überflutet, bewusst bei mir zu bleiben und die Dinge zu genießen, die ansonsten unbewusst an mir vorbeigingen?” Außerdem führen sie Selbstreflexion durch und fragen sich hier beispielsweise: “Gibt es in meinem Denken Gedankenkreise, die lange unbewusst eingeübt wurden und mich unglücklich machen. Und wenn ja – wie werde ich diese los, beziehungsweise kann sie gegen andere Gedankenkreise austauschen?” Außerdem beschäftigen sie sich auch mit Erkenntnissen aus der Glücksforschung und schauen sich hier an, welche Verbindung zwischen dem körperlichen und seelischen Wohlbefinden besteht. Eine Übung, die bei den Schüler*innen laut Herrn Schade besonders gut ankommt ist das „Wasserfallschreiben”. Hierbei schreibt man mindestens 20 Minuten ohne abzusetzen, auch wenn das Produkt nicht immer schlüssig ist. Durch diese Technik erlangt man Zugriff zu seinem Unterbewusstsein und lernt sich selbst besser kennen. Die Note setzt sich zusammen aus der Beteiligung am Unterrichtsgeschehen und einer Präsentation.
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Sicht der Schüler – das Fach kommt gut an, klares Ja zur Fortsetzung
Wir haben vier Schüler*innen des Kurses befragt, wie ihnen das Fach gefällt. Sie erzählen, dass sie sehr zufrieden mit der Wahl von dem Seminar „Glück“ seien, auch wenn sie sich am Anfang nicht genau vorstellen konnten, wie der Unterricht aussehen würde. Sie betonen die Wichtigkeit, die sie in den Themen rund um das Glücklichsein für ihre Zukunft sehen. Somit sind sie am Unterrichtsgeschehen interessiert.
Im Kontrast zu den anderen Fächern, befasst man sich hierbei mit einen selbst, was sie als eine schöne Abwechslung sehen. Auch Herrn Schade als Lehrer finden sie sehr passend. Er bringt laut ihnen spannende Erzählungen und Erklärungen in den Unterricht mit ein und seine Arbeitsaufträge sind toll und abwechslungsreich. Auf die Frage, ob das Seminarfach weiterhin angeboten werden sollte, antworten alle befragten einstimmig mit „ja“.
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Selbsterkenntnis und persönliches Wachstum
Am Ende des Tages geht es im Fach “Glück” also darum, sich selbst besser zu verstehen. So stellen sich die Schüler*innen Fragen wie: „Gibt es Eigenschaften an mir, die ich nicht mag?“ Haben sie nun eine Eigenschaft gefunden, versuchen sie die positiven Aspekte dieser vermeintlich schlechten Eigenschaft zu sehen.
von Maya und Finja (Ea) Fotos: Maya und Finja im Dezember 2024
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