Holger Buhk ist seit dem 31.07.2023 im Ruhestand, das Amt des Stellvertretenden Schulleiters übernimmt ab dem 01.08.2023 Sebastian Krackowitz. Zum Abschied in den Ruhestand hat sich Herr Buhk Zeit für ein Interview genommen.
Her Buhk, Sie waren seit 2013 unser stellvertretender Schulleiter und haben nun rund zehn Jahre hier verbracht. Wenn Sie spontan zurückblicken, welche tollen Momente kommen Ihnen in den Sinn, was war wiederum sehr schwierig?
Die tollsten Momente ergeben sich immer, wenn man einen Abiturjahrgang 3 Jahre lang als Lehrer zum Abitur begleitet hat und die Abiturienten im Rahmen der Abiturabschlussfeier ihre Zeugnisse erhalten. Da war in diesem Jahr ein ganz besonderer Moment, denn ich habe die QIIb im Bio-Profil und in Informatik unterrichtet und es war mein letzter Abiturjahrgang, den ich begleiten durfte. Darüber hinaus sind für mich immer besondere Momente, wenn ich Schülerinnen und Schüler oder Lehrerinnen und Lehrer in anderen Kontexten als Unterricht erlebe und diese z.B. durch besondere musikalische Beiträge oder Reden glänzen.
Eine besondere Schwierigkeit im Rahmen der Digitalisierung bestand darin, den Schulträger davon zu überzeugen, dass es nicht Aufgabe von Lehrerinnen und Lehrern ist, eine digitale Infrastruktur aufzubauen und zu administrieren, sondern dass dafür der Schulträger verantwortlich ist. Das war ein langer Prozess, der sich über Jahre hinzog.
Sicher gab es auch ein Leben vor dem Gymnasium Glinde? Konkret, wo waren Sie zuvor als Lehrer – oder sonst wie beruflich – tätig?
Ich habe tatsächlich ein sehr bewegtes Berufsleben hinter mir, das auch viel außerhalb Schule stattgefunden hat. Nach meiner Lehrerausbildung für die Fächer Chemie/Biologie war ich nur kurz als Lehrer tätig, da es zu dem Zeitpunkt schwierig war, langfristig eine Stelle zu bekommen. Ich habe dann eine Informatikausbildung gemacht und jahrelang als Software-Entwickler für große Unternehmen gearbeitet. Ich war zunächst auf Großrechner fokussiert und habe mich dann im Laufe der Zeit auf die Entwicklung von Groupware-Anwendungen (Software, die Gruppenarbeit unterstützt) in Computer-Netzen spezialisiert. Hierzu habe ich ein Unternehmen mitgegründet, für das ich einige Jahre tätig war. Vor 23 Jahren bin ich in den Lehrerberuf zurückgewechselt und habe am Gymnasium Trittau die Fächer Chemie, Biologie, Informatik, Mathematik und Physik unterrichtet. Vor zehn Jahren bin ich dann als Stellvertretender Schulleiter ans Gymnasium Glinde gekommen.
Was hat Sie dazu bewegt, diese Stelle hier anzunehmen? Was haben Sie erwartet hat, was hat sich erfüllt?
Es war mein Ziel, als stellvertretender Schulleiter zu arbeiten, da man in dieser Position die organisatorischen Abläufe in der Schule maßgeblich beeinflusst und da mich die Stunden- und Vertretungsplanung sehr interessiert hat. Allerdings war ich am Gymnasium Trittau sehr zufrieden und hatte nicht beabsichtigt, die Schule zu wechseln. Ich hatte in Trittau mit Frau Kuhn über Jahre intensiv zusammengearbeitet und wusste daher, dass die Zusammenarbeit mit Frau Kuhn als Schulleiterin sehr gut funktionieren würde. Dies war für mich der Anlass, einen Schulwechsel in Kauf zu nehmen, um stellvertretender Schulleiter zu werden. Man weiß nie so genau, worauf man sich einlässt, wenn man die Schule wechselt. Meine Hoffnung war, dass das Kollegium mich gut aufnimmt und dass ich genauso gut ins Kollegium integriert sein würde wie in Trittau, obwohl ich mit einer etwas herausgehobenen Position an der Schule startete. Diese Hoffnung hat sich voll erfüllt.
Darüber hinaus habe ich erwartet, dass ich auf eine aufgeschlossene, interessierte Schülerschaft treffe, mit der man gut arbeiten kann. Auch diese Erwartung ist eingetroffen.
Ich hatte allerdings nicht erwartet, dass durch häufige Personalveränderungen in den laufenden Schuljahren die Stunden- und Vertretungspläne immer wieder durcheinandergeworfen werden und dass die gesamte Planung durch Personalmangel und Raummangel wesentlich mitbestimmt wird.
Vorübergehend waren Sie nach Frau Kuhns Abschied ja ein halbes Jahr lang kommissarischer Schulleiter 2022, bis Sie dann das Amt an unsere neue Schulleiterin Frau Dr. Ahnfeldt abgeben konnten. Waren Sie sehr erleichtert? Oder fing es gerade erst an, Spaß zu machen….; ) ?
Ich hatte bis zuletzt gehofft, dass der Kelch der kommissarischen Schulleitung an mir vorübergeht. Im ersten Moment habe ich mich darüber geärgert, als ich das Amt tatsächlich übernehmen musste, denn eigentlich war es mein Ziel nach dem Abgang von Frau Kuhn, den Übergang zu einer neuen Schulleitung eineinhalb Jahre zu begleiten und die neue Schulleiterin einzuarbeiten. Im Nachhinein betrachtet war es für die Einarbeitung von Frau Dr. Ahnfeldt günstig, dass ich diese Tätigkeit ein halbes Jahr ausgeübt habe, denn dadurch kannte ich viele Feinheiten, die uns die Einarbeitung unglaublich erleichtert haben. Daher sehe ich dieses halbe Jahr nachträglich sehr viel positiver, aber der Job des Schulleiters ist nicht mein Job und wird es auch nicht werden…
Wie dürfen wir uns einen pensionierten Herrn Buhk vorstellen? Auf dem Moped unterwegs zum Handball, umringt von Enkelkindern? Irgendwelche konkreten Pläne?
Ich freue mich darauf, dass meine sportlichen Aktivitäten nicht mehr durch den Beruf einschränkt werden. Ich werde zukünftig zweimal wöchentlich zum Badminton-Training gehen können, ein bis zweimal pro Woche zum Volleyball und einmal wöchentlich zum Tanzen. Darüber hinaus kann ich künftig auch in der Woche Radtouren machen. Ich kann mir vorstellen, dass jeder Tag nach dem Frühstück mit einer zweistündigen Radtour beginnt, bevor ich in eine Arbeitsphase übergehe. Dort werde ich dann mein Fachwissen in meinen studierten Fächern auffrischen. Dies geschieht im Rahmen eines Kontaktstudiums an der Universität Hamburg. In diesem Rahmen werde ich auch meine Kenntnisse über Softwareentwicklung auf den neuesten Stand bringen und diese vielleicht auch beruflich anwenden.
Darüber hinaus sind natürlich auch Spontanbesuche bei meinen Kindern und Enkeln im Süden von Deutschland möglich.
Es ist jetzt viel möglich, ich muss schauen, was ich zeitlich hinbekomme, meistens haben Pensionäre ja gar nicht mehr so viel Zeit…
Die Homepage-Redaktion hat für Sie ein Fragen Tiki-Taka zusammengestellt: Bitte wie beim Fußball mit schnellen Pässen antworten…. .
Vertretungsplan oder Unterrichtsvorbereitung?
Unterrichtsvorbereitung ist deutlich entspannter, das kann ich zu Hause in aller Ruhe machen
Klassenarbeiten korrigieren oder Unterricht vertreten?
Lieber Unterricht vertreten, ich hasse Korrigieren
Tablet oder Notebook?
In der Schule: Notebook, zu Hause für schnelle Recherche: Tablet
Auto oder Fahrrad?
Weg zur Arbeit: Immer Auto, in der Freizeit oft Fahrrad mit längeren Touren
HSV oder St. Pauli?
Ganz klar HSV, aber mitfiebern bei Pauli, wenn sie nicht gerade gegen den HSV spielen
Glinde oder Geesthacht?
Auf jeden Fall Geesthacht, geniale Lage mit direkter Nähe zur Elbe, nach Vierlanden, nach Niedersachsen und in den Sachsenwald, genial für Radtouren
Pizza oder Burger?
Das hängt von meiner „Tagesform“ ab, mal so, mal so…
Berge oder Meer?
Beides hat seinen Reiz
Wandern in den Bergen oder im Watt?
Lieber in den Bergen
Botanischer Garten oder Zoo?
Häufiger: Zoo wegen der Enkel
Bio oder Lego?
Ganz klar Lego
Lego oder Scratch?
Ganz klar Lego
Informatik oder Chemie?
Das ist schwer, beide Fächer haben unterschiedliche Reize: Chemie mit dem hohen experimentellen Anteil und dem theoretischen Hintergrund, Informatik mit dem algorithmischen Denken und den mathematischen Grundstrukturen, ich könnte mich zwischen diesen beiden Fächern nicht entscheiden
Normale Tafel (mit Kreide) oder Smart Board?
Ganz klar eScreen mit seinen vielen Möglichkeiten der Nutzung, außerdem erinnere ich mich an die „Kreidezeit“ zurück, in der immer der gesamte vordere Bereich des Klassen-/Fachraumes mit Kreide eingesaut war.
Mottowoche oder Bundesjugendspiele?
BJS, hier sind mehr SuS aktiv beteiligt
Klausur erstellen oder Klausur korrigieren?
Eine Klausur erstellen und am liebsten nicht korrigieren müssen, vielleicht findet man ja jemanden, der das für einen erledigt (in Zukunft vielleicht KI)
Big Blue Button oder Meeting im Büro?
Immer Meeting im Büro, Auge in Auge
Urlaub spontan erleben oder alles durchplanen?
Durchplanen mit spontanen Anteilen
Klausuren oder Referat als Leistungsnachweis?
Ganz klar Klausuren, hier ist deutlich besser eine Eigenleistung zu erkennen
Klausuren korrigieren oder Stundenplan schreiben?
Stundenplan entwickeln, weil dies eine sehr kreative Tätigkeit ist im Gegensatz zum Korrigieren, das eine Routinetätigkeit ist
Vertretungsplan erstellen oder Schulleitungsrunde ; )
Die Schulleitungsrunde ist deutlich entspannter, daher Schulleitungsrunde
Mathe oder Deutsch?
Ganz klar Mathe (dies war in meiner Schulzeit neben Chemie mein Lieblingsfach)
Kunst oder Musik?
Musik mit großer Bewunderung für Personen, die Instrumente spielen oder singen können
Früh oder spät aufstehen?
Früh aufstehen und den Wurm fangen
Gummibärchen oder Schokolade?
Schokolade
Vielen Dank für Ihre Antworten! Wir wünschen Ihnen für Ihren Ruhestand alles Gute, eine tolle Zeit und viele Ideen für coole Projekte.
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