Interview: Was machen SchülerMedien­Lotsen am Gymnasium Glinde?

Gefahren im Internet, Einstellungen am Smartphone, Tipps zur Nutzung von digitalen Medien – ein Schüler des Seminarfaches Homepage hat SchülerMedienLotsen am Gymnasium Glinde interviewt, um Genaueres über deren Tätigkeit und Ausbildung zu erfahren.

Was bedeutet „Medienlotse“ und was sind eure Aufgaben?

Die SchülerMedienLotsen soll es in Zukunft öfter geben.

Ein SchülerMedienLotse ist ein Schüler oder eine Schülerin der jetzigen neunten Klassenstufe, welche*r eine Ausbildung zum Thema Medien gemacht hat. Unsere Aufgaben bestehen darin, jüngere Schüler*innen über Medien aufzuklären, indem wir zum Beispiel Präventionen anbieten und in unseren Sprechstunden Fragen und Probleme klären.

Wie lief die Ausbildung ab, was habt ihr gemacht?

Während der Ausbildung wurde uns alles zu Medien detailliert erzählt und erklärt. Wir sind viele Situationen durchgegangen, um auf den Unterricht bei den Fünftklässlern vorbereitet zu sein. Außerdem mussten wir auch Themen selbst erschließen, damit wir sie besser erklären können. Wir haben immer ein paar Aufgaben bekommen und am Ende sollten wir uns dann die passenden Unterthemen und unseren Unterricht (die Prävention) für die 5. Klassen in Gruppen überlegen. Jede Gruppe war dann auf ein Unterthema spezialisiert. So konnten wir zeigen, was wir alles gelernt haben.

Wie lange dauerte die Ausbildung?

Unsere Ausbildung dauerte drei Wochen. Insgesamt waren es 30 Stunden verteilt auf 5 Tage in diesen drei Wochen. Wir sind die ersten SchülerMedienLotsen am Gymnasium Glinde. Uns wurde also das Programm vorgestellt und wir hatten die Möglichkeit, uns anzumelden. Daraufhin gab es eine Rückmeldung und wir wurden ausgebildet (In Zusammenarbeit mit Medienpädagog*innen des Offenen Kanals SH, Anm. d. Red.). In der Zukunft wird es noch weitere SchülerMedienLotsen geben. Wer Interesse hat, kann gerne Frau Kargel oder Herrn Licht fragen.

Der richtige, sichere Umgang mit digitalen Medien will gelernt sein.

Was für eine Motivation hattet ihr, Medienlotse zu werden?

Unsere Motivation war vor allem, die Kinder über die Gefahren und Risiken im Internet aufzuklären und ihnen bei Fragen und Problemen jederzeit zur Verfügung zu stehen. Besonders, da auch wir in diesem Alter vor ähnlichen Problemen standen und teilweise bei unseren kleineren Geschwistern immer noch sehen, wieviel sie jetzt schon mit digitalen Medien zu tun haben.

Gab es Probleme in der Ausbildung?

Es gab während unserer Ausbildung eine kleine Schwierigkeit. Das Problem lag darin, dass die Ausbildung in der Zeit stattfand, in der wir viele Arbeiten und Tests geschrieben haben. Und da wir während der Schulzeit ausgebildet wurden, kam es dazu, dass wir mal nicht genug Zeit hatten, um für unsere Prüfungen zu lernen oder wir erst spät von der Schule nach Hause kamen. Aber letztendlich hat die Ausbildung uns allen Spaß gemacht und war es auf jeden Fall wert.

Wie sah euer Unterricht für die Kinder aus?

Wir Medienlotsen sind in drei Gruppen unterteilt, sodass wir auch die fünften Klassen jeweils in kleineren Gruppen unterrichtet haben. Unseren Unterricht haben wir dann mit einer kleinen Vorstellungsrunde angefangen und haben das Thema unserer Gruppe genannt. Wir haben versucht, mit den Schülern ins Gespräch zu kommen, und damit der Unterricht nicht langweilig wurde, haben wir ein paar Spiele mit eingebaut. Anhand von Beispielen und persönlichen Erfahrungen haben wir ihnen die Gefahren im Internet erklärt. Außerdem haben wir ihnen einige Einstellungen am Smartphone gezeigt, Tipps zur Nutzung von digitalen Medien gegeben und unter anderem auch das Thema Cyber-Mobbing angesprochen. Zum Ende hin haben wir restliche Fragen der Schüler beantwortet und sie nach Ihrer Meinung gefragt. Doch grundsätzlich war unser Ziel, den Schülern spielerisch etwas über den Umgang mit digitalen Medien beizubringen.

Wie kann man sich an euch wenden?

Man kann uns in unseren Sprechstunden montags in der zweiten großen Pause im Streitschlichter-Raum aufsuchen (allerdings ist das gegenwärtig aufgrund Corona nicht möglich) und Fragen stellen. Aber wir sind auch jederzeit über eine Lehrkraft erreichbar.

Warum/wann sollte man sich an euch wenden?

Man sollte sich an uns wenden, wenn man Fragen rund um Medien hat. Zum Beispiel über den richtigen Umgang mit Instagram oder Fragen zum Gaming, aber auch wenn man sich bei Sicherheitseinstellungen nicht so sicher ist. Es ist immer gut, lieber einmal mehr zu fragen, wenn man Bedenken hat oder verunsichert ist. Wir gehen die Frage/ das Problem dann Schritt für Schritt durch. Wir sind dazu da, vorrangig Fünftklässler*innen, die in dem Alter anfangen, neue Medien zu entdecken und auszuprobieren, darüber aufzuklären, wie man mit WhatsApp und Co. richtig umgeht und was man bedenken muss.

Wie lange ist man Medienlotse?

Jüngere Schüler*innen können über den richtigen Umgang mit Instagram und zum Gaming Fragen stellen.

Momentan steht es noch nicht fest, wie lange man Medienlotse ist, da wir noch nicht wissen wann die nächsten ausgebildet werden. Wir werden aber auf jeden Fall noch das nächste Schuljahr SchülerMedienLotsen sein.

Habt ihr jetzt das Gefühl, selber pflichtbewusster mit Handy etc. umzugehen?

Wir haben, als wir uns mit unseren einzelnen Themen beschäftigt haben, auf jeden Fall gelernt, wie wir uns am Handy etc. schützen können, und ich glaube, die meisten von uns sind dadurch auch pflichtbewusster und vorsichtiger geworden, im Umgang mit Instagram zum Beispiel.

Interview: Julian Kraft.

Wer sich genauer über die Ausbildung der SchülerMedienLotsen informieren möchte, kann sich unter folgendem Link beim Offenen Kanal Schleswig-Holstein informieren: https://www.oksh.de/mitmachen/