Besuch des Bioprofils (QIb) im Botanischen Garten

Pflanzensafaritour zwischen Eukalyptus- und Bananenbäumen

Am 4.02.20 besuchten wir mit dem Biologieprofil in Begleitung von Herrn Buhk das Tropengewächshaus in Planten un Blomen. Zuerst hatten wir die Chance, das Gewächshaus auf eigene Faust zu erkunden. Dabei wurde uns die Aufgabe gestellt, klimatische und damit zusammenhängende botanische Unterschiede zwischen den verschiedenen Häusern festzustellen.

Als wir mit der eigenständigen Erkundung fertig waren, begann eine informative und interaktive Führung mit einer Biologin der Universität Hamburg. Aus der Eingangshalle gingen wir in das erste Haus, das Tropenhaus. Dort machten wir einen Halt bei dem Kakaobaum. Uns wurde viel über die Herstellung von Schokolade, aber auch über die Herkunft und Eigenschaften dieses Baumes erzählt. Zudem hatten wir die Gelegenheit, eine echte Kakaobohne zu probieren und die Kakaofrucht in der Hand zu halten. Die Kakaobohne bestand aus einer dünnen Schale, welche man vor dem Verzehr von der eigentlichen Bohne trennen musste. Die Bohne schmeckte lecker, aber hatte einen bitteren Eigengeschmack.

Als nächstes besichtigten wir den Bananenbaum, welchen man zuerst zwischen den ganzen anderen Pflanzen finden musste. Die besondere Eigenschaft des Bananenbaums ist, dass sein eigentlicher Stamm unter der Erde wächst, d.h. man sieht nur einen Scheinstamm. Dieser fühlt sich wie eine Porreestange an, was man gar nicht erwartet hätte. Außerdem lernten wir, dass Fledermäuse die Hauptbestäuber von Bananenblüten sind. Sie krallen sich an der Blüte der Bananenstaude fest, damit sie so leichter den Nektar verzehren können. Auch erfuhren wir, dass die Vorgänger der Bananenpflanze aus Asien stammen, jedoch sind deren Früchte so groß wie ein kleiner Finger und bestehen fast nur aus Samen. Dementsprechend sind sie im Gegensatz zur bekannten Banane schlecht für den Verzehr geeignet.

Danach besuchten wir die Kletterplanzen, welche im tropischen Regenwald entlang der Baumkronen wachsen, zu denen auch die orchideenartige Vanille gehört. Der natürliche Vanillegeruch beinhaltet 35 Duftkomponenten und ist synthetisch sehr schwer herzustellen, obwohl das alt bekannte Vanillin schon recht gut dem eigentlichen Aroma entspricht. Passend dazu konnten wir unsere Geschmacksnerven auf die Probe stellen, indem wir einmal mit geschlossenen Augen den Unterschied zwischen Vanillinzucker und Vanillezucker erschmecken sollten.

Anschließend besichtigten wir das Palmfarnen-Haus. Die Palmfarne gehören zu der Gruppe der Samenpflanzen und umfassen etwa 320 Arten. Ihr Name lässt sich von ihrem Aussehen ableiten: Sie besitzen einen palmartigen oder unterirdischen Stamm und farnartige Blätter.

Bei unserem darauf folgenden Besuch im Subtropenhaus begegneten wir dem in Australien beheimateten Eukalyptusbaum, welcher zu den Myrtengewächsen gehört. Die Biologin machte uns darauf aufmerksam, dass der Eukalyptusbaum durch das Abwerfen seiner Blätter, welche Phenol enthalten, den umgebenden Boden versäuert. Infolgedessen können nur noch Eukalyptusbäume in der Umgebung wachsen.

Draufhin wurde uns im Farnhaus  etwas über den Hirschfarn erzählt. Er verdankt den Namen seinem Aussehen, denn er gleicht tatsächlich dem Geweih eines Hirsches und wächst epiphytisch in tropischen Gebieten. Das bedeutet, dass er als Aufsitzerpflanze auf anderen Pflanzen wächst. Außerdem wurde uns erklärt, dass man anhand der rötlichen Färbung an den Spitzen der Unterseite des Blattes erkennt, ob ein Hirschfarn geschlechtsreif ist.

Als letztes besuchten wir das Kakteen- und Sukkulenten Haus. Dort erfuhren wir, dass die weibliche Cochenilleschildlaus nicht mobil ist und auf Kakteen lebt. Zudem enthält sie in ihrem Fettkörper Karminsäure, welche der Grund für die rote Farbe beim Zerquetschen der Laus ist. Dieser Farbstoff wird in der Lebensmittelindustrie zur Färbung von Lebensmitteln verwendet und ist unter der Kennzeichnung E 120 zugelassen.

Abschließend kann man sagen, dass es ein sehr aufschlussreicher, interaktiver Profiltag war und wir viel Neues gelernt haben. Dieser Ausflug war ein erfolgreicher Einstieg in unser neues Oberstufenthema „Ökologie“.

Artikel von Sabrina Arnold und Dascha Lebsack (Schülerinnen der QIb)