Interview mit Herrn Kleist, unserem neuen Sportlehrer

Herr Kleist aus Rheinland-Pfalz mochte schon immer den Norden.
Herr Kleist unterrichtet seit dem Sommer 2020 an unserer Schule jeden Montag leidenschaftlich gern Sport. Er verrät, wie er von Rheinland-Pfalz über Reinbek zu uns gekommen ist und was ihm an unserem Gymnasium besonders gefällt.

 

Sie sind von der Sachsenwaldschule an das Gymnasium Glinde gekommen, wie kam es dazu?

Da muss ich etwas ausholen, und zwar hatten wir an der Sachsenwaldschule in Reinbek Personalüberhang, die Anzahl der Schüler*innen schwankt zudem, Schüler kommen dazu oder gehen ab. Wir waren in dem Schuljahr zu viele Kolleg*innen, das heißt, alle Stunden konnten nicht besetzt werden. Dann gibt es Schulen im Kreis Stormarn, denen wiederum Lehrkräfte fehlen. Zum Beispiel wie bei euch im Fach Sport. Dann hat die Reinbeker Schule den Vorschlag gemacht, jemanden zu euch zu schicken. Das fand ich ganz toll, das zeigt auch ein bisschen Loyalität. Die haben uns aber nicht gesagt: Kollege X, Y muss die Schule verlassen – es gibt Schulen, die machen das so, die entscheiden einfach, ohne das Kollegium zu befragen. Die Schulleitung an der Sachsenwaldschule hat das nicht gemacht, sondern die haben mit uns offen darüber gesprochen. Ich hätte auch sagen können, ich mach das nicht, da ich auch schon etwas länger in Reinbek dabei bin. Aber ich bin ein kollegialer Mensch, und es gibt auf der anderen Seite auch Vertretungslehrer, die sind in der Nahrungskette weiter unten. Wenn sich andere Kollegen weigern, die Schule zu verlassen, dann wären deren Verträge nicht verlängert worden und dann wären die arbeitslos gewesen. Das wollte ich nicht, insofern habe ich zugesagt. Ich hab gesehen, das Gymnasium Glinde ist direkt in der Nähe, und ich hab nur Gutes über die Schule gehört und dann hab ich gesagt, ich sehe das für mich als Chance, dort ein Jahr zu arbeiten. Dort kann ich eventuell andere Lehrer*innen kennenlernen, man kann noch was dazulernen und man kann sich austauschen.

Wie alt sind Sie und wie lange unterrichten Sie schon?

Ich bin 39 Jahre alt, ich unterrichte seit 2012.

Wo sind Sie geboren und wo haben Sie studiert?

Ich bin in Rheinland-Pfalz geboren, in einer kleinen Stadt, die nennt sich Kirn, dort bin ich aufgewachsen und hab in der Stadt Kaiserslautern studiert.

Wie sind sie denn aus Rheinland-Pfalz hier nach Stormarn gekommen?

Ja, relativ naheliegend, wie es im Leben so ist, man möchte gerne Arbeit haben, man möchte auch eine sichere Arbeit haben. Ich hatte leider zwei Nebenfächer zu dem Zeitpunkt, als ich mit meinem Referendariat fertig wurde, das war im Jahr 2014. Da gab es in Rheinland-Pfalz leider nicht genug Beamtenstellen, gerade mit zwei Nebenfächern ist man da in der Nahrungskette ganz weit hinten, und ich wollte nicht immer wieder einen Zeitvertrag kriegen. In Rheinland Pfalz bei uns gab es einen Zeitpunkt in den Osterferien, Sommerferien, da war man in den Ferien teilweise arbeitslos. Das ist nicht schön als Perspektive, dann habe ich mir überlegt, wo könnte es mir in Deutschland noch gut gefallen – das war schon immer Norddeutschland, Schleswig-Holstein und der Hamburger Raum. Dann hab ich mich da beworben, und wie es manchmal das Schicksal mit einem gut meint, hab ich dann bei der Sachsenwaldschule eine Beamtenstelle bekommen.

Unterrichten sie noch andere Fächer, außer Sport?

Ja, mein zweites Fach ist Biologie. Ich habe auch noch als drittes Fach Chemie studiert, werde da aber im Moment nicht eingesetzt.

 

Wie wichtig finden Sie, dass die Schüler*innen jetzt auch in der Corona-Zeit sportlich aktiv sind? Zum Beispiel mal nach draußen gehen und laufen oder so?

Ich finde das ganz wichtig, weil nach wie vor Sport ein Kulturgut ist. Sport hat Tradition, Sport hat verschiedene Aufträge, Sport sind auch mehrere Perspektiven. Sport hat einmal einen Erziehungsauftrag, Sport hat einen Bewegungsauftrag, man entwickelt sich durch Sport auch fort von seiner Persönlichkeit her und es hat einen Gesundheitsfaktor. Gerade in der Corona-Zeit sollte man Sport, natürlich so weit es möglich ist, weiterhin auch machen. Es gibt so viele Sportarten, hast du ja auch bei mir erlebt, Badminton kann man zum Beispiel auch in Corona-Zeiten unterrichten.

Der neue Schriftzug des Sportforums.

Als letzte Frage: Gibt es Unterschiede bei dem sportlichen Equipment zwischen dem Sachsenwald Gymnasium und unserem Gymnasium?

Also von den Hallen her finde ich, sind die beiden Schulen ähnlich gut aufgestellt. Die Außenanlage finde ich auch bei beiden Schulen super. Es gibt sehr viel Fläche, man kann toll Leichtathletik machen, man kann draußen Fußball spielen, da gibt es gute Möglichkeiten. Die Halle ist in der Sachsenwaldschule etwas besser aufgeräumt, und wir sind vom Material her etwas besser aufgestellt. Hier gab es am Gymnasium Glinde kürzlich einen Wechsel in der Fachschaftsleitung und hier wird auch das eine oder andere neu gemacht. Also ich denke, die sportlichen Voraussetzungen sind für die Schüler*innen an beiden Schulen gut.

Was fällt Ihnen an unserer Schule positiv auf? Was klappt hier gut?

Was ich positiv finde, ist die nette Schülerschaft, das ist das Erste. Das Zweite ist ein nettes Kollegium und das Dritte ist die nette Schulleitung. Alle Menschen sind freundlich, z. B. auch die Hausmeister, das ist ganz wichtig, die haben auch eine Schlüsselposition in der Schule sowie auch die Sekretär*innen. Die sind immer nett, höflich und versuchen einem wirklich schnell zu helfen. Insgesamt finde ich, dass es hier eine schöne Schule ist.

Vielen Dank für das Interview!

Gerne.

 

Interview von Tim Hammers