Englisch- und Geschichtsprofil in Potsdam

Liebe Schülerinnen und Schüler,

der 21. April war ein sehr besonderer Tag für die Schüler des E- Jahrgangs, genauer gesagt für die Schüler aus dem Englisch- und Geschichtsprofil, denn früh morgens um 7:36 Uhr -pünktlich wie wir alle die DB kennen- machten sich die Schüler und Kurslehrer auf den Weg. Der ICE brachte uns fix nach Berlin / Hauptbahnhof und die Regionalbahn fuhr dann durch Berlin nach Potsdam. Schon Berlin hat sehr viele von uns zum Staunen gebracht, aber was uns in Potsdam erwartete, ahnte keiner. Vom Bahnhof in Potsdam ging es direkt zum Alten Markt. Wir haben uns in die Menschen von damals hineinversetzt und sind alles zu Fuß gegangen, was auch nicht schlimm war, denn alles was wir besichtigen wollten, war nah beieinander. Vom Alten Markt ging es dann zum Neuen Markt. Über das Holländische Viertel gelangten wir direkt zum Nauener Tor. Dort machten wir Mittagspause, in der viele shoppen oder essen gingen.

Gruppenbild des Englisch- und Geschichtsprofils in Potsdam.

Das Brandenburger Tor steht recht weit im Westen der Altstadt und lediglich noch ein kleiner Fußmarsch in diese Richtung brachte uns zu den Parkanlagen des berühmten Schlosses Sanssouci. In diesem erhielten wir eine Führung und haben viel Interessantes erfahren. Wir hatten noch ein bisschen Zeit und haben uns weiter die riesigen Parkanlagen angeschaut. Begleitet hat uns bei der ganzen Reise die Potsdam City Guide App mit Audiodateien, die uns viel erzählt haben. Außerdem haben wir uns das Grab vom „Kartoffelkönig“ angeschaut. Doch wer genau dieser König war und was wir noch so Interessantes mitgenommen haben, erfahrt ihr, wenn ihr weiterlest. Viel Spaß wünscht Jakob

Königlicher Kutsch-Pferdestall (Hilde Wendler)
Der Eingang zur so genannten Potsdamer Mitte, dem königlichen Pferdestall, ist durch ein prunkvolles Tor gekennzeichnet. Das Tor wird von vier aus toskanischem Sandstein bestehenden Säulen getragen, auf welchen zusätzlich ein Podest steht. Auf diesem Podest sind an den Seiten jeweils zwei Männer als Statuen zu sehen, die gerade arbeiten und in der Mitte steht eine majestätische Kutsche, welche von vier königlichen Pferden gezogen wird. Auf dieser Quadriga führt Johann Georg Pfunds, der Leib Kutscher Friedrichs des Großen, die Pferde an. Es zeigt viele Ähnlichkeiten mit einem römischen Triumphbogen. Die Ställe wurden in den Jahren 1787-1789 von Andreas Ludwig Krüger im Stil des Klassizismus gebaut. Der Stall bot insgesamt Platz für 100 königliche Kutschpferde. Außerdem beinhaltete es im Obergeschoss Zimmer für Vorreiter und Stahlburschen, sowie Remisen für die zugehörigen Kutschen. Heute gilt der Kutschstall als Baudenkmal am Neuen Markt in Potsdam.

Der Obelisk auf dem Alten Markt wurde von Georg Wenzelslaus von Knobelsdorff entworfen und entstand in den Jahren 1753-1755. Das Denkmal erreicht eine Höhe von insgesamt knapp 25 m. Sein Standort ist sehr genau durchdacht, da dieser den gemeinsamen Schnittpunkt aller Spiegelachsen des barocken Vorgängerbaus der Nikolai Kirche, dass Alten Rathauses und das Palast Barberini trifft. Der durch einen Bombenangriff stark beschädigte Obelisk musste 1969 bis auf den Sockel komplett abgebaut werden und wurde dann erst zehn Jahre später wiedererrichtet.

 

Alter Markt.

Alter Markt (Kaja Loose)

Als wir bei dem „Alten Markt“ angekommen sind, ist uns sofort die große Kirche ins Auge gefallen. Die St. Nikolaikirche wurde 1837 bis 1850 erbaut und ist die evangelische Hauptkirche der Landeshauptstadt Potsdam. Das Gebäude ist 77m hoch und wurde nach dem heiligen Nikolaus benannt. Im Inneren der Kirche gibt es viel zu sehen. Zum einen eine große Orgel und einen mit Holz verkleideten Altar sowie Kanzel. Hinter dem Altar sind alle zwölf Apostel und die vier Evangelisten Markus, Johannes, Matthäus und Lukas auf eine Wand gemalt (was ungewöhnlich für die evangelische Kirche ist). Über den Kirchenbänken erstreckt sich das Dach in Form einer Innenkuppel mit 52m Höhe.

 

 

 

Innenraum der St. Nikolaikirche.
Das Rathaus von Potsdam mit dem Atlas.

Die Kirche steht unter Denkmalschutz und wird heute auch für Konzerte genutzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg, gegen dessen Ende die Kirche von Bomben getroffen wurde, wurde die Kirche wieder aufgebaut und 1981 erneut geweiht. Die Kirche ist täglich für Besucher geöffnet und ein Blick lohnt sich auf jeden Fall.
Direkt gegenüber von der St. Nikolaikirche findet man den Sitz des Landesparlamentes Brandenburg.
Ab 1670 war das Gebäude das Staatsschloss der Hohenzollern. Ab 1918 war es Sitz von vielen Verwaltungsbereichen der Stadt. Friedrich II. ließ das Gebäude von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff von 1747 bis 1750 umbauen. Von Knobelsdorff ist einer der drei großen Baumeister Potsdams. Bei den Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg brannte auch dieses Gebäude aus und wurde daraufhin 1959 abgerissen. Erst 2010 bis 2013 wurde das Schloss, auch unter Verwendung alter Teile, wieder aufgebaut. Der Landtag Brandenburgs hatte dies beauftragt. Seitdem ist eines der größten Bauwerke Potsdams wieder ein wichtiger Teil der Verwaltung Brandenburgs. Leider konnten wir es nicht von Innen ansehen, doch auch von außen ist es definitiv einen Besuch wert. Ein weiteres Gebäude ist das „Alte Rathaus“ von Potsdam. Es wurde von Friedrich dem Großen 1753 in Auftrag gegeben und es wurde bis 1755 fertiggestellt. Man findet auch hier die schon oft in Potsdam verbreitete italienische Barockarchitektur.

Wie viele andere Gebäude wurde auch das Rathaus im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt. Nachdem es bis 1945 als Stadtverwaltung und Stadtkasse genutzt wurde, wird es seit dem
Wiederaufbau als Kulturhaus genutzt. Heute findet sich dort das Potsdam Museum. Was viele nicht wissen ist, dass es auch einmal als Gefängnis genutzt wurde (bis 1875). Auf dem Dach ziert das Rathaus der vergoldete Atlas mit der Weltkugel.
Funfact: Nach 23 Jahren ist Atlas die Weltkugel am 16.07.1776 tatsächlich auf den Marktplatz gefallen.

 

Holländisches Viertel (Caitlin Kahl, Lotta Hellmich)

Das Holländische Viertel mit typischen Backsteinhäusern.

Das Holländische Viertel zählt zu den lebhaftesten Wohngebieten Potsdams und ist DIE Sehenswürdigkeit für jeden. Eine Einzigartigkeit in ganz Europa, kein Land verfügt über eine Stadt, die Holland derartig widerspiegelt. Das Viertel besteht aus vier Karrees mit gezählten 150 Rotbauten Backsteinhäuser im holländischen Stil – unverputzt mit hellen Fugen, bewucherten Fensterläden und vielen Details an jeder Hausfront. Erbaut wurde das Holländische Viertel zwischen 1734 und 1742 von Johann Baumann einem Bauleiter. Gedacht war das Viertel für holländische Handwerker, diese waren von König Friedrich I. – dem Soldatenkönig – nach Potsdam geholt worden. Sie wurden von ihm angworben aufgrund ihrer Tugend, handwerkliche Geschicklichkeit und    Tüchtigkeit, denn die Holländer wussten, wie man Sumpfgebiete trockenlegt und bebaubar macht. Ende der 1980er Jahre war das Holländische Viertel, wie der Rest von Potsdam heruntergekommen und dessen Schönheit verblichen. Als die politische Wende eintraf, tat es auch der Sanierungsauftrag. Mit Engagement der Bürger blühte das Viertel kurz darauf wieder auf. Wer heute durch das Holländische Viertel spaziert, entdeckt kleine Läden, gemütliche Cafés du vieles mehr, was die besondere Atmosphäre der Architektur unterstreicht.

Brandenburger Tor (Potsdam) (Leni-Marie Eggers)

Auf unserer Tour durch Potsdam haben wir uns auch das Brandenburger Tor angesehen. Wusstet ihr, dass es eines von nur drei noch stehenden Stadttoren in Potsdam ist? Es wurde 1770/71 auf Wunsch von Friedrich dem Großen, dem zur dermaligen Zeit König von Preußen, errichtet. Er setzte somit an die Stelle eines alten hölzernen Tores ein mit korinthischen Säulen geschmückten Triumphbogen. Dieses Tor wurde als Zeichen des Sieges gegen Ende des Siebenjährigen Krieges (1756-1763) errichtet und dient als eine Art Belohnung von Friedrich dem Großen. Die nach außen gerichtete Seite des Tores wurde von Georg Christian Unger nach dem eigenen Entwurf des Königs entworfen. Sie war Friedrich II. sehr wichtig und wurde auch „Prunkseite“ genannt, denn sie sollte Händler sowie andere Gäste Potsdams an die militärischen Erfolge erinnern.

Wenn man genau hinschaut, sieht man, dass der Konstantinbogen in Rom Vorbild war. Man kann den römischen Baustil erkennen kann, ebenso geflügelte Wesen, die das Bauwerk verzieren mit goldenen Trompeten und oben in der Mitte des Tores sieht man das goldene Wappen (eine Krone) Friedrichs, welches von Mars und Herkules gehalten wird. Darunter befindet sich in römischer Schrift das Baujahr des Brandenburger Tores. Ob ihr die römischen Ziffern lesen könnt? Wie schon gesagt, findet man den typischen römischen Baustil in den korinthischen Doppelsäulen und dem kräftigen Bau wieder. Die Stadtseite war Friedrich dem Großen nicht so wichtig. Gontard entwarf sie als Putzfassade mit korinthischen Lisenen und Statuen. Sie war schlichter als die entworfene Seite von Unger. Zu Beginn gab es nur einen Durchgang in der Mitte, bis 1843 unter Friedrich Wilhelm IV. die beiden Durchgänge für Fußgänger links und rechts errichtet wurden, um der hohen Zahl an Besuchern entgegen zu wirken. Vielleicht hat sich der ein oder andere gefragt, woher das Brandenburger Tor seinen Namen hat? Wer damals zur Stadt Brandenburg, die etwa 50 km von Potsdam entfernt ist, wollte, mussten durch das Brandenburger Tor gehen. Von dem Tor aus führen viele Straßen durch die Stadt, die Alleen nach Sanssouci führen sogar direkt zu Friedrichs Schlosspark. Das Tor bringt einen Besucher außerdem durch die Fußgängerzone in östlicher Richtung zur Peter-und-Paul-Kirche. 1900 wurde die Stadtmauer um Brandenburg abgerissen und das Brandenburger Tor stand frei. Hast du nach dieser kleinen geschichtlichen Exkursion Lust auf einen Ausflug nach Potsdam bekommen? Nun fiel schon ständig ein Name: Friedrich der Große oder Friedrich II. – doch wer war dieser Friedrich?

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Friedrich der Große – Von Kartoffeln, Schöngeistern und Kriegen (Max Peters)

Auch wenn Potsdam architektonisch häufig an Frankreich erinnert, vor allem an den Prunkbau Ludwig XIV., nämlich Versailles, so unterscheiden sich beide in einem zentralen Punkt: dem Herrscher, also König und der jeweiligen Politik der Herrscher.
„Man kann die Menschen zur Vernunft bringen indem man sie dazu veranlasst selbst zu denken“.
Dies ist eines der bekanntesten Zitate des französischen Philosophen und Aufklärers Voltaire. In einem absolutistisch regierten Staat findet ein solches Zitat beim Herrscher keine begeisterte Aufmerksamkeit. Anders war es jedoch mit dem dritten preußischen König Friedrich II, der den Beinamen „Der Große“ trug und von seinem Volk später auch liebevoll „Der Alte Fritz“ getauft wurde.

Ein Schöngeist umgeben von Härte.

Doch in den Augen seines Vaters schien es lange so, als wäre sein Sohn den Königstitel nicht wert. Sein Vater, König Friedrich Wilhelm I, der aufgrund seiner Vergrößerung des preußischen Militärs auch „Soldatenkönig“ genannt wurde, hatte von seinem Vater ein fast in den Ruin getriebenes Königreich hinterlassen bekommen. Seinem Sohn sollte er später eine militärische Großmacht hinterlassen.

Eine 50.000 Mann starke Armee. Jedoch war das Verhältnis zwischen Vater und Sohn alles andere als gut. Friedrich fand früh eine seiner Leidenschaften in der Musik. Vor allem am Komponieren und am Flötespielen hatte er besonders viel Spaß. Seinem Vater hingegen war das ein Dorn im Auge, genauso wie Friedrichs großes Interesse für Literatur, besonders die der Aufklärung. Friedrich Wilhelm wollte aus seinem Sohn einen starken Thronfolger machen. Dabei missfielen ihm sein fehlendes Interesse für Politik – vor allem Kriegspolitik – und sein Interesse für schöngeistige Aktivitäten wie Musik und Literatur. Wegen dieser Interessen nennt man Friedrich auch einen Schöngeist. Von seinem Vater hingegen kann man dies nicht behaupten. Wie der Beiname „Soldatenkönig“ schon sagt, lagen seine Interessen ganz woanders. Weil sein Sohn anders war, fing Friedrich Wilhelm I. an, seinen Sohn durch die für einen Vater skrupellosesten Mittel zu erhärten. So wird Friedrichs Kindheit zum Leiden. Immer wieder soll sein Vater ihn physisch und psychisch gezüchtigt haben. Schließlich hielt es Friedrich II., der sich immer wieder gegen seinen Vater trotz dessen Züchtigungen stellt, nicht mehr aus. Im Alter von 18 Jahren versucht er zu fliehen. Es gibt nur wenige Mitwisser, wie unter anderem den acht Jahre älteren Lieutenant Hans Hermann von Katte, der sich ähnlich wie Friedrich für Musik und Dichtkunst interessiert. Es lässt sich vermuten, dass Katte Friedrich am nächsten stand. Doch am 1. November 1730, der Tag Kattes zweiter Verurteilung, wird ihm dieses Verhältnis zum Verhängnis. In einem Brief hatte Friedrich zuvor Abschiedsworte an Katte geäußert., denn er plante seine Flucht von Steinfurt aus, wo er mit seinem Vater aus politischen Gründen weilte, über Frankreich nach letztlich England. Doch sollte er noch nicht einmal aus der Tür kommen….. Sein Vater hatte den Brief an Katte abgefangen. Friedrich wurde daraufhin eingekerkert und wegen Fahnenflucht angeklagt. Wäre es nach dem Vater Friedrichs gegangen, wäre Friedrich wohl hingerichtet worden.

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Das endgültige Trauma jedoch kommt ganz anders, denn Friedrich Wilhelm I. musste aus außenpolitischen Gründen auf die Hinrichtung seines eigenen Sohnes verzichten. Stattdessen befiehlt er dem Gericht die Verurteilung von Hans Hermann Katte zu überdenken und die Strafe seines Sohnes aufzuheben. Katte hatte zuvor eine lebenslange Haftstrafe erhalten und wurde dann jedoch von Friedrich Wilhelm I. in einem zweiten Urteil vom 1.11.1730 zum Tod durch Enthauptung verurteilt. Die Hinrichtung sollte vor den Augen Friedrich stattfinden. Dieses Ereignis ist wohl eines der prägendsten aus Friedrichs Kindheit und verdeutlicht die Skrupellosigkeit seines Vaters.

Erlösung von der Tyrannei und erste Königsjahre

Um sich als Kronprinz zu rehabilitieren, willigte Friedrich 1732 in die Heirat mit Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern ein. Mit seiner Gemahlin, die er eigentlich nicht liebte, zog er 1736 im Schloss Rheinsberg ein. Bis zum Tod seines Vaters lebte er hier. In dieser Zeit widmete er sich der Philosophie und trifft sich mit oft älteren Schöngeistern oder Künstlern wie unter anderem auch mit Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff, der beim Bau seines Lustschlosses Sanssouci eine große Rolle spielen sollte. Auch der berühmte Aufklärer Voltaire blieb hier für etwa zwei Wochen.

Friedrichs Zufluchtsort in Potsdam. Das Schloss Sanssouci.

Als der Soldatenkönig stirbt 1740 wird Friedrich dann selbst König. Er ergreift eigene Maßnahmen um den preußischen Staat zu reformieren. Hierbei handelt er als aufgeklärter Herrscher. Er schafft zunächst die Folter ab, sowie die Pressezensur. Außerdem beschließt er, aus Berlin, welches im Vergleich zu Weltstädten der damaligen Zeit wie ein Dorf wirkt, zur Weltstadt zu machen. Jeder soll nach seiner facon glücklich werden und so lässt er den französischen Dom für die Hugenotten erbauen und für die Katholiken die Sankt Hedwigs Kathedrale.
Doch dann wendet sich Friedrichs Charakter plötzlich. Mit Schöngeistlichkeit hat es vorerst ein Ende, denn 1740 marschiert er ohne jegliche Kriegserklärung in der österreichischen Provinz Schlesien ein. Österreich wird zu dieser Zeit von Marie Theresia geführt, da der sechs Monate zuvor verstorbene Karl VI keinen männlichen Thronfolger hatte. In Friedrichs Augen müsste das ein Zeichen von Schwäche gewesen sein. Er überwältigt Schlesien mit 37.000 Mann.

Der Zufluchtsort

»Wenn ich hier bin, bin ich ohne Sorgen« so kommt Friedrich auf den Namen Sanssouci.
Sanssouci gilt als eines der bedeutendsten Bauwerke des deutschen Rokoko. Auf dem Schloss wollte er als Philosoph und nicht als Fürst oder König leben. Erster Diener des Staates – ein aufgeklärter Herrscher
Das Aufgeklärte in Friedrichs Herrschaft erkennt man beim Betrachten des Umgangs mit seinem Volk: Er sieht sich selbst als ersten Diener des Staates und nicht wie Ludwig XIV. als der Staat selbst.
Als großer Dienst an seinem Volk gilt auch, das „Näherbringen der Kartoffel“ bis diese schließlich in die Hauptnahrungskette der Bürger aufgenommen wurde. Weil damals keiner wusste, wie man die Kartoffel richtig zubereitet, schmeckte sie den Bürgern zunächst nicht. Daraufhin ließ er die Kartoffelfelder bewachen, um sie als wertvoll zu verklären. Mit der Zeit kamen die Menschen dann auch auf die richtige Zubereitung, nämlich als Kartoffelstampf und gekocht.

Das preußische Mirakel (Wunder)

Das Grab von Fiedrich, dem Großen.

Im August 1756 beginnt der Siebenjährige Krieg. Sein Ausbruch hängt stark mit der Eroberung Schlesiens 16 Jahre zuvor zusammen. Der Krieg verläuft zunächst alles andere als gut. Im dritten Kriegsjahr stehen Preußen rund 80.000 gegnerische Soldaten gegenüber. Friedrich selbst hat sein Leben letztlich einer Schnupftabakdose zu verdanken. Wie durch ein Wunder fängt die Schnupftabakdose
die Kugel eines Angreifers auf. Dann kommt aber alles anders. Das preußische Mirakel. Das Anti-Preußen-Bündnis zerfällt plötzlich. Nach sieben Jahren Krieg besiegelt der Frieden von Hubertusberg das Kriegsende. Bei seiner Rückkehr nach Berlin jubelt man ihm zu, man nennt ihn nun „Friedrich den Großen“. Er hat Preußen zur Großmacht gemacht.

Nach dem Krieg legt er Wert auf die Bildung seines Volkes und dies vor allem auf dem Land. Die Leibeigenschaft kann er nicht abschaffen, doch er reformiert die Schulen. Wieder lässt sich der Aufklärungsherrscher erkennen. Friedrich hat sich seinen Titel als „Großer“ wohl mehr als verdient.

(Max Peters)

 

Das Schloss Sanssouci (Mika Frenzel)

Schnappschuss auf dem Weg durch das Schloss.

Das Schloss Sanssouci wurde ab 1745 von Friedrich dem Großen in Auftrag gegeben zu bauen, er selbst fertigte den Plan an zum Bauen. Von seiner Fertigstellung an diente das Schloss von 1747 bis 1918 als Sommersitz für preußische Könige und deutsche Kaiser. Das Schloss ist eher klein, denn es besitzt nur 12 Zimmer. Viele von diesen Zimmern sind einfache Gästezimmer, die von den Besuchern bewohnt wurden. Es gab dann noch ein etwas größeres Schlafzimmer, welches damals Friedrich selbst gehörte. Er schlief in diesem Zimmer und arbeitete zugleich, er stand meist schon um 4 Uhr morgens auf und beschäftigte sich mit seinen Aufgaben, den Staat zu führen. Dieses Zimmer in dem Friedrich arbeitete und schlief ist ziemlich einfach eingerichtet gewesen: er hatte ein einfaches Holzbett, einen Kamin und einen Sessel in diesem Raum. Das Highlight in diesem Raum war die große Uhr, die Friedrich extra aus dem Ausland heranschaffte. Sie stand in einer der Ecken des Raumes hinter seinem Sessel. Und wie in jedem Raum des Schlosses waren mehrere Gemälde an der Wand und an der Decke ein Muster, das ein Bild umschloss. In der Mitte hing ein Kronleuchter herab, der den ganzen Raum mit Licht erleuchtete.
Die Gästezimmer, von denen es einige gab, waren eher einfach eingerichtet. In jedem gab es hinten in der Mitte ein in die Wand eingebautes Bett, mehrere Bilder, einen Kamin, einen Schrank und in einigen auch eine Uhr. Doch nicht jedes Zimmer war gleich, sie waren unterschiedlich gestaltet: In einem Zimmer waren es Linien, die zum Boden liefen und in dem nächsten war es einfach eine hellere Farbe, die die Bilder hervorhob.
Das Schloss war und ist eine sehr schöne Station, wenn man Potsdam besichtigt, die Empfehlung sich das Schloss anzugucken ist hiermit gegeben!

 

Marmorräume (Luis Gutierrez Diaz)

Ansicht im Schloss Sanssouci.

Für viele war das Schloss das Highlight des Ausflugs. Besonders die mit Marmor verzierten Räume waren am beeindruckendsten. Im ersten Raum war der Boden komplett aus Marmor und verschiedenen goldfarbene Verzierungen. Es hingen Gemälde an jeder nächsten Ecke, welche in prachtvoll geschmückte Bilderrahmen eingerahmt waren. Einige Teile des Marmors waren ziemlich besonders, da jene aus Italien stammen und somit ziemlich wertvoll waren. Den Marmor ins Schloss zu bringen war ein sehr großer Aufwand, da man bedenken muss, dass es damals keine Lastwagen oder Frachtflugzeuge gab, nur das Pferd mit Kutsche und Schiffe. Im ersten Zimmer waren ebenfalls Figuren aus Marmor zu erkennen. Außerdem wurde auch verschiedenfarbiger Marmor benutzt. Dies ergab einen schönen Kontrast und machte das Zimmer noch imposanter, als es ohnehin schon war. Aber das beeindruckendste am Schloss war der große Raum, welcher eine große Kuppe besaß, alles gefertigt aus weißem Marmor, auch die schönen Figuren, welche an den Kuppelrand angebracht waren. Man kann also erkennen, dass die Erbauer des Schlosses damals eine Vorliebe für dieses prachtvolle Material hatten. Der Raum hatte im Vergleich zu den anderen eine besonders große Lichtzufuhr. Dadurch wirkte der Raum noch strahlender und glanzvoller.
Ich persönlich kann nur sagen, dass die Marmor-Räume sehr fein waren und dass mir das Material an sich auch sehr gut gefällt.

Die Bibliothek

Mitten im Schloss gab es auch eine Bibliothek. Friedrich II. hatte viele Bibliotheken in verschiedenen Anwesen. Diese sollen alle ziemlich identisch gewesen sein. Er hat viel gelesen und viele Bücher besessen. Besonders die französische Literatur gefiel ihm. Die Bibliothek war ein runder Raum mit vielen Bücherregalen an den Wänden. An einer der Wände war ein kleiner Schreibtisch angebracht, an welchem man lesen konnte. Da wir die Bibliothek leider nicht betreten durften, war sie auch nicht so spannend im Vergleich zu den anderen Räumen, wie zum Beispiel die Marmorräume oder das Schlafzimmer. Wenn man darüber nachdenkt, war dies aber dennoch ein sehr besonderer Raum, da dort Friedrich II. selbst saß und seine Bücher gelesen hat.

 

Das hübsche Teehaus im Schlosspark.

Der Garten von Sanssouci (Celina Buksmann, Feline Lenz)

Der Garten von Sanssouci erweckt durch die einzigartigen Terrassenanlagen und die prächtige Fontäne im Zentrum eine atemberaubende Atmosphäre. Nicht nur dass der Garten weltberühmt ist, sondern wurde er auch wohlverdient 1990 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Der rund 300 Hektar große Park hat eine Ost-West-Ausdehnung von mehr als zwei Kilometern. Man muss also etwas mehr Zeit für einen ausführlichen Rundgang mitbringen.

Da wir leider nicht so viel Zeit hatten, konnten wir uns nicht den ganzen Garten angucken. Jedoch haben wir viele von den 1.000 Skulpturen und ein paar der 230.000 Pflanzen des Gartens sehen können. Zunächst liefen wir die vielen Treppen zum Schloss hoch und oben völlig außer Puste angekommen, wurden wir von der wunderschönen Aussicht über Potsdam und den Garten überrascht. Nicht nur die Augen wurden größer, sondern auch das wunderbare Schloss, welches nun vor einem stand und größer war als erwartet. Einmal um das Schloss herum gegangen, war man dann beim Eingang von Sanssouci. Die vielen riesigen Säulen auf denen eine Art länglicher Balkon zur Mitte geführt getragen wurde, ließen die Köpfe aller Besucher in den Nacken fallen, um das gesamte Bauwerk sehen zu können. Wir setzen uns hin und ließen das Schloss auf uns wirken. Dann ging es ins Schloss hinein.  Nach einem spannenden Rundgang im Schloss, gingen wir wieder die Treppen der Weinbergterrassen hinunter. In einer Ecke des Gartens lag übrigens das Grab von Friedrich des Großen. Verwirrt schauten wir die Kartoffeln auf seinem schlichten Grabstein an – als ein Zeichen der Dankbarkeit für die Anordnung des Monarchen, die Kartoffeln damals anzupflanzen, um Hungersnöte zu verhindern. Auch wenn wir zum Teil alle schon kaputt waren von der langen Fahrt und Erkundung der Stadt, spazierten wir trotzdem interessiert durch den Garten und schauten uns die Gartenkunst an. Dabei stießen wir auf ein weiteres Gebäude, welches sehr prachtvoll aussah. Der grüne Pavillon mit den vergoldeten Figuren trägt den Namen „Das chinesische Teehaus“ und zeigt anschaulich die Vorliebe für exotische Motive im 18. Jahrhundert an Europas Höfen. Auch wenn wir leider nur einen Teil vom Garten von Sanssouci sehen konnten, hat es sich auf jeden Fall gelohnt, da durch zu spazieren!

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Quellen: Wikipedia und  die App City Guide Potsdam

Ein Beitrag des Englisch- und Geschichtsprofils, E-Jahrgang.