Lebendige Kunstwerke – Performance Workshop in QI und QII

Für Kunst existiert keine eindeutige Definition, denn sie kennt keine Grenzen. Kunst hat immer eine Bedeutung, einen Sinn oder eine Absicht. Meistens sollen mit ihr emotionale Botschaften vermittelt werden. Neben dem Malen von Bildern, Erschaffen von Skulpturen oder der Musik gibt es eine besondere Kunstrubrik, die Gefühle auf eine ganz besondere Weise übermitteln kann: die Performance-Kunst. Durch ihre Extravaganz und ihre Grenzenlosigkeit ist sie ein sehr inspirierendes und interessantes Thema.

Was ist Performance?

Das Besondere an Performance ist, dass sie nicht wie ein Bild aufgemalt und damit permanent zu betrachten ist. Eine Performance ist temporär und wahrhaft einmalig. Künstler verkörpern dabei oft selbst ihr Kunstwerk und führen dieses für einen gewissen Zeitraum vor oder lassen andere für sich performen. Dabei geht es den Künstlern besonders um die authentische Darbietung von Gefühlen und die besondere Nähe zu den Zuschauern. Fotografien oder Videos von Performances können niemals die Erfahrung bieten, die Betrachter erleben, wenn sie das Geschehen live verfolgen.

Der Performance Workshop

Leider wird Performance im Kunstunterricht oft ausgelassen. Um ihren Schülerinnen und Schülern trotzdem einen Einblick in die Performance-Kunst zu bieten, haben sich die Kunstlehrerinnen Frau Cenet und Frau Kruse für einen Workshop zu diesem Thema entschieden.

Am 01.11.21  und 08.11.21 wurde die Künstlerin Chris Kremberg  in das Gymnasium Glinde eingeladen, um mit den Kunstkursen der QI und QII das Thema Performance zu behandeln. Insgesamt standen Ihr 4 Schulstunden pro Tag zur Verfügung.

“Ich selber arbeite seit meinem Studium im Zwischenbereich zwischen Bildender Kunst und Tanz/Performance.” – Chris Kremberg

Der Ablauf sah wie folgt aus: Den ersten Tag nahmen die Kunstkurse der QI und QII zusammen am Workshop teil. Nachdem sich Frau Kremberg kurz vorgestellt hatte, zeigte Sie Bilder ihrer eigenen Werke, mit denen sich der Kurs erst einmal zusammen den Begriff “Performance” erarbeitete. Danach präsentierte Frau Kremberg Ihre vorbereitete PowerPoint, welche die Bedeutung und die Eigenschaften dieser Kunstform präzise und vollständig übermitteln sollte. Dabei dienten die Performance-Künstler Marina Abramovic, Valie Export, Stelarc und Rebecca Horn als Beispiele für verschiedene Performance-Künstler und unterschiedliche Umsetzungen.

Marina Abramovic ist eine  bekannte Künstlerin, da sie mit ihrer Kunst weltweites Aufsehen erregt. Sie ist ein perfektes Beispiel für eine Performancekünstlerin, die für ihre Kunst lebt. Abramovics Vorführungen erstrecken sich meist über mehrere Stunden oder Tage. Ihre berühmteste Performance namens “The Artist is Present” dauerte ganze 2,5 Monate an. Risiken und Schmerzen nimmt Marina Abramovic bei ihren Performances in Kauf, da sie als Künstlerin selbst zur Kunst wird und  dafür oft über Grenzen hinaus schreitet. Wegen der Absurdität mancher Aktionen erntete Abramovic viel Kritik, die sie aber nicht vom Fortsetzen ihrer Kunst abbrachte. Da Abramovic die Performance-Art eindeutig geprägt hat, guckte der Kurs sich zusammen den Anfang eines Filmes über sie an. Schließlich bekamen die Schüler und Schülerinnen die Aufgabe, die restliche Zeit zu nutzen, um allein oder in Gruppen eine Performance zu entwickeln. Dabei sollte diese ein politisches, gesellschaftliches oder wirtschaftliches Thema ansprechen und gegebenenfalls kritisieren. Zusätzlich musste ein passender Titel gefunden werden.

Für den zweiten Tag war vorgesehen, die entwickelte Performance umzusetzen. Die Kurse der QI und QII arbeiteten nun getrennt weiter. Für die Aufgabe sollten die Schüler und Schülerinnen passende Kleidung, Requisiten und ein Gerät mit Kamerafunktion mitbringen. Die einzelnen Gruppen verteilten sich an verschiedene Orte. Da die Ortswahl dabei jedem selbst überlassen war, blieben manche Gruppen im Schulgebäude, während sich andere nach draußen begaben. Nach ungefähr drei Schulstunden sammelten sich alle wieder im Kunstraum, und die Performances wurden zusammen betrachtet und diskutiert. Dabei stellte jede Gruppe die Idee hinter ihrer Kunst-Aktion kurz vor und erläuterte den dazu ausgesuchten Titel. Schlussendlich gab es eine Reflektionssrunde, in der die Schüler und Schülerinnen knapp erwähnen sollten, was ihnen an dem Workshop gefallen und nicht gefallen hat und was sie aus den Stunden mitnehmen.

Resultate des Workshops

Zwei Gruppen aus der QI haben sich bereit erklärt, ihre Performances für die Homepage zur Verfügung zu stellen.

 

 

Sophia Antkowiak, QI